Warum stehlen Kinder

Welche Gründe haben die Kinder, wenn sie stehlen

Die Vorstellung, dass Sie in einem Laden stehen und sehen, wie ein Kind etwas in seine Tasche steckt und wegläuft. Ihr erster Gedanke könnte sein: „Warum tun Kinder so etwas?“ Diese Frage ist nicht nur für Eltern, sondern für die gesamte Gesellschaft von entscheidender Bedeutung.

Das Problem des Kinderdiebstahls ist schmerzhaft und komplex. Eltern stehen oft vor einem Rätsel und geplagt von Schuldgefühlen und der Frage, was sie falsch gemacht haben könnten. Die Kinder hingegen sind in einem inneren Konflikt gefangen – zwischen dem Wunsch dazuzugehören. Weiterhin auch dem Druck bestimmte Dinge zu besitzen. Und aber der fehlenden Fähigkeit die Konsequenzen ihres Handelns vollständig zu verstehen. Oder aber auch noch einen Drang, fast zu Zwang etwas einstecken zu müssen.

Der Weg aus dem Labyrinth ist sicher, wie man rein kam

Aber es gibt einen Ausweg aus diesem verwirrenden Labyrinth. Durch das Verständnis der zugrundeliegenden Ursachen, die Kinder zum Stehlen veranlassen, können wir wirksame Strategien entwickeln, um ihnen zu helfen, bessere Entscheidungen zu treffen. Dieser Blog-Beitrag wird nicht nur die psychologischen und sozialen Faktoren beleuchten die zum Kinderdiebstahl führen. Sondern weiterhin auch praktische Lösungen anbieten um dieses Verhalten zu verhindern und umzukehren und oder präventiv vorzubeugen.

Mit Hilfe von Expertenmeinungen, realen Fallstudien und bewährten Methoden zur Verhaltensänderung, bietet dieser Artikel nicht nur tiefe Einblicke, sondern auch handfeste Beweise dafür, dass Veränderung möglich ist. Lassen Sie uns gemeinsam verstehen, warum Kinder stehlen, und ihnen den Weg zu einem verantwortungsvolleren und glücklicheren Leben ebnen.

Weswegen stehlen Kindern? Diese Frage stellen sich oft die Eltern, sobald sie davon erfahren, dass ihr Kind etwas gestohlen hat. Ob in der Schule, bei den Bekannten oder sogar den besten Freunden kann das passieren. Warum stehlen Kinder? Umso mehr sind die Eltern enttäuscht, wenn sie hören, dass das Kind auch keine Scheue gezeigt hat bei den Verwandten zu stehlen.

Welche Schritte wichtig sind, wenn das Kind stiehlt

Die Eltern sollten auch darüber sprechen, wie das Kind eine Wiedergutmachung leisten kann. Es ist wichtig, dass junge Menschen lernen, die Konsequenzen ihres Handelns zu tragen. Weiterhin ist wichtig, dass sie in der Lage sind, den Schaden selbst zu beheben. Es kann daher sinnvoll sein, dass sich das Kind mit den Eltern gemeinsam auf eine Frist für die Wiedergutmachung einigt.

Anschließend ist es sehr empfehlenswert gemeinsam mit dem Kind die Geschehnisse aus der Sicht des Opfers zu betrachten und durchzusprechen. Das Kind soll sich vorstellen, wie es ihm dabei geht, wenn ihm der beste Freund etwas gestohlen hätte. Damit das Kind verstehen kann, was es mit seinem Verhalten der nahe stehenden Person angetan hat. Das nennen wir „Spiegeln“. Das Kind sieht wie im Spiegel das, was dem anderen zugestoßen ist. Anhand dieses Beispiels stellt man für sich fest, was man dem anderen im grundgenommen angetan hat.

Schuldgefühle sollten für die Eltern kein ausschlaggebender Faktor sein, denn in den allermeisten Fällen fühlt sich das Kind bereits schuldig, wenn man es erwischt. Die Eltern sollten das Verhalten jedoch niemals verharmlosen. Weiterhin ist einreden von schlechtem Gewissen, kein guter Rat.  Worte wie das Kind „hat etwas gemopst“, „stibitzte“ oder „hat sich für immer etwas ausgeliehen“ anstelle von „gestohlen“ helfen dem Kind nicht, die Ernsthaftigkeit des Verhaltens zu verstehen. Die Eltern sollten dem Kind auch erklären, wie sich ihre Handlung auf die Beziehung zu der Person, die es bestohlen hat, auswirkt. Dass in der Regel die betroffene Person enttäuscht und gekränkt ist. Weiterhin auch das Vertrauen verloren gegangen ist.

Wenn ein Kind etwas gestohlen hat

Wenn ein Kind ein- oder zweimal vom Weg abkommt. Sprich, wenn es was gestohlen hat, brauchen die Eltern nicht befürchten, dass es später straffällig wird. Nur, wenn mehrere Symptome wie Lügen, Betrügen, Aggression, Trotzverhalten zusammen auftreten, sollten die Ursachen untersucht werden. Gegebenenfalls ist ein Kinder- und Jugendpsychiater zu konsultieren. Die meisten Kinder klauen irgendwann einmal, meist zu Beginn der Schulzeit oder während der Pubertät.

Die Gründe für einen Diebstahl können sehr unterschiedlich sein. Das Kind, bzw. die Eltern haben weniger Geld und das Kind sieht bei seinen Freunden, wie prunkvoll sie leben. Verlust der Eltern oder eine wichtigen Person aus der Familie. Oder aber kann es sein, dass ein Kind nicht gelernt hat, zwischen „mein“ und „dein“ zu unterscheiden. Weiterhin besteht die Möglichkeit, dass es seinen Impulsen nicht widerstehen kann. Ebenso gibt es den Fall, dass es noch nicht weiß, wie man richtig mit Geld umgeht.  Natürlich kommt es auch unter dem Druck von Gleichaltrigen vor, eine solche Tat als Beweis des Mutes zu tätigen.

Stehlen Kinder aus Provokation?

Kinder stehlen oft, weil sie das Gefühl haben, nicht genügend materielle Mittel zu erhalten oder sich benachteiligt zu fühlen. Stehlen kann auch ein Racheakt sein, um einer Person zu schaden. Manchmal stehlen Kinder ihren Angehörigen kleine Gegenstände, um sich mit der anderen Person zu vergleichen. Die Eltern sollten daher mit dem Kind besprechen, wie seine Wünsche erfüllt werden können, ohne die Grenzen der anderen zu überschreiten und sie damit zu verletzten. Sie können ihnen bezahlte Gelegenheitsjobs anbieten, sie zum Sparen anregen oder sogar ihr Taschengeld aufstocken. Es gibt genügend Möglichkeiten, wie man Kinder spielerisch motiviert um Taschengeld zu verdienen. Manchmal stehlen Kinder so „provokativ“, dass dieses Verhalten  einlädt mehr Aufmerksamkeit zu bekommen. Nachdem Motto: „Ich bin auch da, siehst du mich nicht?“

Pathologisches Stehlen kommt selten vor

Pathologisches Stehlen F63.2, auch als Kleptomanie bezeichnet, ist im Vergleich zu gewöhnlichem Ladendiebstahl sehr selten. „Kleptomanie-Patienten können dem Drang nicht widerstehen. Sie klauen in der Regel Dinge, die sie nicht brauchen. Entweder verschenken sie diese, horten die Sachen oder werfen die gestohlen Sachen weg. Sie brauchen die wachsende Spannung vor dem Akt und suchen während und nach dem Akt nach einem Gefühl der Freude, Erleichterung und Befriedigung“.

Kleptomanie trifft oft im anderen psychischen Störungen auf

Pathologisches Stehlen (Kleptomanie) tritt auch als Symptom andere psychiatrische Störung auf, z. B. Störungen des Sozialverhaltens, Suchterkrankungen, affektive und zwanghafte Störungen und psychosoziale Konflikte. Bei der emotionalen Störung mit Geschwisterrivalität kann sich Kleptomanie auch zeigen. Die Betroffenen sind in der Regel nicht in der Lage, diese Störungen allein zu bewältigen und benötigen die Hilfe der Umgebung, beziehungsweise der Familie. Vor allem ist die professionelle Hilfe eines Kinder- und/oder Jugendpsychiaters in Anspruch zu nehmen. In dem IDC 10 ist pathologisches Stehlen (Kleptomanie) unter *abnorme Gewohnheiten und Störungen der Impulskontrolle* F 63 kodiert.

Die wahre Geschichte von dem kleinem Fritz, wie er gestohlen hat

Fritz, ein aufgeweckter achtjähriger Junge, hatte gerade etwas getan, was er noch nie zuvor getan hatte. Er hatte ein Spielzeug aus dem örtlichen Laden gestohlen. In seinem Zimmer mit dem Spielzeug in der Han, fühlte er sich nicht so aufgeregt, wie er es sich vorgestellt hatte. Stattdessen fühlte er sich unbehaglich, fast ängstlich.

Seine Eltern – Herr und Frau Berger, entdeckten das Spielzeug zufällig, als sie Fritzs Zimmer aufräumten. Sie waren überrascht und besorgt, wussten aber, dass sie sorgfältig vorgehen mussten. Anstatt Fritz direkt zu konfrontieren, suchten sie Rat bei einem Speziallisten, der sich mit Kinderpsychologie sehr gut auskannte.

Der Psychologe riet ihnen ein offenes und verständnisvolles Gespräch mit Fritz zu führen, anstatt ihn sofort zu bestrafen. Er erklärte, dass es wichtig sei die Gründe hinter Fritzs Handlungen zu verstehen und ihm zu helfen, aus seinem Fehler zu lernen.

Das Gespräch mit dem Fritz

An diesem Abend setzten sich Herr und Frau Berger mit Fritz an den Küchentisch. Sie fragten ihn sanft, woher das Spielzeug kam und hörten ihm aufmerksam zu als er zögerlich seine Tat gestand. Anstatt wütend zu reagieren, sprachen sie darüber, wie wichtig Ehrlichkeit und Integrität sind. Sie erklärten ihm, dass Stehlen nicht nur illegal ist, sondern auch das Vertrauen in andere Menschen beschädigt.

Gemeinsam beschlossen sie, dass Fritz das Spielzeug zurückbringen und sich beim Ladenbesitzer entschuldigen sollte. Herr und Frau Berger begleiteten ihn um ihm moralische Unterstützung zu geben. Nachdem er sich entschuldigt hatte, fühlte sich Fritz sehr erleichtert und lernte eine wertvolle Lektion über Verantwortung und die Konsequenzen seiner Handlungen.

Dank des einfühlsamen und überlegten Vorgehens seiner Eltern, basierend auf dem Rat des Psychologen, konnte Fritz aus seinem Fehler lernen und verstand die Bedeutung von Ehrlichkeit und Reue. Diese Erfahrung stärkte nicht nur das Vertrauensverhältnis zwischen Fritz und seinen Eltern, sondern prägte auch seine Werte und Entscheidungen in der Zukunft.

Zudem fand er die Unterstützung seiner Eltern als sehr „mütterlich“ und auch „väterlich“. Er hat sich so sehr gestärkt gefühlt, dass er innerlich für sich beschloss nie mehr so etwas zu tun. Und wenn er nur einen Gedanke daran hätte, gleich auch mit den Eltern darüber spricht. Es war eine Lernschule für sein gesamtes Leben.

*Die Namen wurden geändert

Monika Sedlmeier

Mein Name ist Monika Sedlmeier, ich bin Heilpraktikerin für Psychotherapie. Meine Passion liegt mir sehr am Herzen, dass alle Menschen glücklich sind oder es leichter werden können, wenn sie es möchten. Ich sehe meinen Gesprächspartner gern mit Lächeln im Gesicht und leuchtenden Augen.

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