Abstinenznachweis

Was ist ein Abstinenznachweis?

Ein Abstinenznachweis ist ein dokumentierter Beleg dafür, dass eine Person über einen bestimmten Zeitraum keine psychoaktiven Substanzen konsumiert hat – insbesondere Alkohol oder Drogen. Der Nachweis wird mithilfe von biologischen Proben (z. B. Urin oder Haar) geführt und dient vor allem im Rahmen medizinisch-psychologischer Untersuchungen (MPU) oder in suchttherapeutischen Kontexten.

Ziel und Zweck:

  • Wiedererlangung der Fahreignung nach Führerscheinentzug

  • Therapiebegleitung bei substanzbezogenen Störungen

  • Gerichtliche oder arbeitsrechtliche Auflagen

  • Vertrauensbildung bei Sorgerechts- oder Adoptionsverfahren

  • Schutz der Mitarbeiter auf dem Arbeitsplatz – Verletzungsgefahr bei der Arbeit mit Maschinen usw.

Durchführungsformen des Abstinenznachweises:

  1. Urinanalysen:

    • Meist über 6 oder 12 Monate

    • Unangekündigte Abgaben (mind. 4 Tests bei 6 Monaten, mind. 6 Tests bei 12 Monaten)

    • Nachweiszeit: wenige Tage (je nach Substanz)

  2. Haaranalysen:

    • Rückwirkende Kontrolle über 3 oder 6 Monate

    • Geringe Manipulationsgefahr

    • Nachweis von EtG (Ethylglucuronid) bei Alkohol oder Substanzmetaboliten bei Drogen

  3. PEth
  • PEth zählt zu den direkten Markern für Alkoholkonsum.
  • Faktoren wie Lebererkrankungen oder Bluthochdruck beeinflussen die Messergebnisse nicht, wodurch PEth auch bei Personen mit bestehenden Vorerkrankungen eine verlässliche Aussage über Alkoholkonsum ermöglicht

Wichtige Voraussetzungen:

  • Durchführung durch zertifizierte Labore (z. B. nach CTU-Kriterien oder GTFCh-Richtlinien)

  • Lückenlose Dokumentation

  • Identitätskontrollen und Probenentnahme unter Aufsicht

Abstinenznachweis bei Alkohol:

  • Urin: EtG-Test

  • Haare: EtG < 7 pg/mg = Abstinenzbeleg

Abstinenznachweis bei Drogen:

  • Nachweis spezifischer Metaboliten (z. B. THC-COOH bei Cannabis)

  • Keine „Verdeckung“ durch legales Verhalten möglich

Besonderheit:

Ein Abstinenznachweis ist kein bloßer negativer Drogentest, sondern eine gezielte Beweiskette, die über einen längeren Zeitraum regelmäßige Abstinenz bestätigt.

Verwandte Begriffe:

  • MPU (Medizinisch-Psychologische Untersuchung)

  • EtG (Ethylglucuronid)

  • Haaranalyse

  • CTU-Kriterien

  • GTFCh (Gesellschaft für Toxikologische und Forensische Chemie)

  • Drogen- und Alkoholscreening

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Begriff: Abstinenznachweis
Kategorie: Verkehrsmedizin / Suchtmedizin / Forensische Toxikologie

Monika Sedlmeier

Mein Name ist Monika Sedlmeier, ich bin Heilpraktikerin für Psychotherapie. Meine Passion liegt mir sehr am Herzen, dass alle Menschen glücklich sind oder es leichter werden können, wenn sie es möchten. Ich sehe meinen Gesprächspartner gern mit Lächeln im Gesicht und leuchtenden Augen.
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