Angst vor Krieg

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Angst vor Krieg
Angst vor Krieg
Die Angst vor Krieg gehörte hierzulande bisher zu den eher seltenen Phobien. Jene Menschen, die den zweiten Weltkrieg noch selbst hautnah miterlebt haben, sind inzwischen fast alle nicht mehr am Leben. Eine Ausnahme bilden nur noch ganz wenige. Nachfolgende Generationen kennen den Frieden als Normalzustand. Sie haben Krieg stets als ein Phänomen begriffen, dass in weit entfernten Ländern stattfindet.

Angst vor Krieg hat bis vor Kurzem fast kein Mensch mehr gehabt. Durch Russlands Angriff auf die Ukraine ist der Krieg nun auch auf europäischem Boden nicht mehr abstrakt. Es ist schnell traurige Wirklichkeit geworden. Bereits jetzt sprechen Psychologinnen und Psychologen von der zunehmenden Angst vor Krieg weltweit. Natürlich nach wie vor auch im sicheren Deutschland.

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Woher kommt die Angst vor Krieg?

Auch diese Frage hätten Fachleute vor wenigen Wochen noch vollkommen anders beantwortet als heute. Es muss unterschieden werden zwischen dem diffusen Unbehagen vor einer fremden, aber nicht näher greifbaren Bedrohung und einer real erlebbaren Gefahr. Für Phobiker brauchte es keine tatsächlich existente Bedrohung als Auslöser für die Angst vor Krieg. Bereits eine latent vorhandene oder lediglich eingebildete Gefahr ist für Ihn ausreichend. Somit ist bei Ihm die Angst vor Krieg immer wieder neu angefüttern.

Viele Menschen, die unter einer Angst leiden, sind empfänglicher für Verschwörungstheorien. Immerhin bieten diese zahlreiche Bestätigungen für die eigene Angst jede solche Theorie. Eine weitaus größere Gruppe von Menschen erlebt die Angst vor Krieg als ein neues Gefühl. Und zwar als eines, dass sich durch Informationen aus Zeitung, Fernsehen und Social Media immer weiter bestätigen lässt.

Dass der Aggressor nicht nur sein direktes Nachbarland im Westen mit Tod und Zerstörung überzieht, sondern der gesamten freien Welt mit Massenvernichtungswaffen droht, wird auch unter führenden Politikern als eine real existente Gefahr eingeschätzt. Ein weiterer Faktor, der die Angst vor Krieg zusätzlich unterfüttert, liegt in den aktuell alltäglichen Herausforderungen des Alltags. Neben der Corona-Pandemie sind hier auch die explodierenden Energiekosten zu nennen.

Wer ist von der Angst vor Krieg betroffen?

Die Angst vor Krieg zieht sich durch alle gesellschaftlichen Schichten und sämtliche Altersklassen. Neben hoch betagten Menschen und Flüchtlingen, die in ihrer ursprünglichen Heimat ebenfalls Opfer eines Krieges wurden, sind zunehmend auch junge Erwachsene und Kinder von der Angst vor Krieg betroffen. Noch ist nicht klar erkennbar, welche Gruppen womöglich stärker und welche weniger stark gefährdet sind. Sie laufen der Gefahr eine echte Angst vor Krieg zu entwickeln. Insofern die Menschen tendenziell sensible sind, geht man davon aus, dass sie eher gefährdet sind.

Was hilft gegen die Angst vor Krieg?

Es ist schlicht und ergreifend unmöglich, jedem einzelnen Menschen direkt zu helfen. Professionelle psychologische Unterstützung ist nicht in allen Fällen möglich anzubieten. Dafür gibt es schlicht und ergreifend zu wenige Fachleute auf diesem Gebiet. In vielen Fällen sitzt die Angst allerdings auch nicht so tief, dass eine Psychotherapie unumgänglich wäre. Experten raten zu folgenden Schritten, um die eigene Angst in den Griff zu bekommen.

  • Den Nachrichtenkonsum im Zweifel etwas beschränken. Die Bilder aus der Ukraine sind zweifellos schrecklich. Jede Nachrichtensendung zeigt aktuell Aufnahmen, die zum Verzweifeln sind. Es ist nur menschlich, sich nur begrenzt mit diesen Bildern konfrontieren zu lassen. Ein gewisser Nachrichtenkonsum kann allerdings auch positiv sein, da er dabei hilft, die tatsächliche eigene Bedrohungslage einzuordnen.
  • Ablenkung hilft. Ob Abend in der Therme, Grillabend oder Konzertbesuch, es gibt zahlreiche Möglichkeiten, kleine Fluchten aus dem Alltag zu bekommen. Es ist wichtig, gelegentlich auf ganz andere Gedanken zu kommen und unbeschwerte Momente zu erleben.
  • Tägliche Routinen sind wichtig. Auch in Zeiten des Ukraine-Krieges braucht der Hund seinen Auslauf, der Müll muss nach draußen gebracht und die Zähne müssen geputzt werden. Sicher ist es lästig, wie diese Routinen auch erscheinen mögen: Sie zeigen, dass der Alltag in vielerlei Hinsicht ganz normal weitergeht.

Leser die an andere Ängste leiden, lesen auch den Artikel über: „Was wäre, wenn…“: Die Angst vor dem Leben

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