Ein Psychiater ist ein Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie, der sich auf die Diagnose, Behandlung und Prävention psychischer Erkrankungen spezialisiert hat. Im Gegensatz zu Psycholog:innen und Psychotherapeut:innen hat ein Psychiater ein vollständiges Medizinstudium absolviert und anschließend eine mehrjährige fachärztliche Weiterbildung im Bereich Psychiatrie durchlaufen.
Inhaltsverzeichnis
Ausbildung:
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Studium der Humanmedizin (ca. 6 Jahre)
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Approbation als Arzt/Ärztin
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Facharztausbildung in Psychiatrie und Psychotherapie (5 Jahre), inkl. psychiatrischer, psychotherapeutischer und neurologischer Inhalte
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Möglichkeit zur Zusatzqualifikation in speziellen Bereichen wie Gerontopsychiatrie, Suchtmedizin oder Forensische Psychiatrie
Tätigkeitsbereiche:
Psychiater:innen behandeln eine Vielzahl psychischer Erkrankungen, darunter:
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Depressionen
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Angststörungen
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Schizophrenie und andere Psychosen
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Bipolare Störungen
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Suchterkrankungen
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Demenzerkrankungen
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Posttraumatische Belastungsstörungen (PTBS)
Methoden und Besonderheiten:
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Medikamentöse Therapie: z. B. Antidepressiva, Neuroleptika, Beruhigungsmittel
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Psychotherapie: Ärztliche Psychotherapeut:innen können auch therapeutische Gespräche führen
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Kombination aus somatischer und psychischer Behandlung
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Arbeit in Praxen, Kliniken, Ambulanzen oder Rehabilitationszentren
Abgrenzung zu verwandten Berufen:
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Psychologische Psychotherapeut:innen: kein Medizinstudium, keine Verschreibung von Medikamenten
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Heilpraktiker für Psychotherapie: keine medizinische Ausbildung, keine ärztliche Diagnostik oder Medikation
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Neurolog:innen: behandeln Erkrankungen des Nervensystems, z. B. Epilepsie oder Schlaganfälle, arbeiten aber oft mit Psychiater:innen zusammen
Relevanz:
Psychiater:innen übernehmen eine zentrale Rolle in der medizinischen Versorgung psychisch erkrankter Menschen. Besonders bei schweren oder komplexen Störungsbildern, bei denen medizinische Diagnostik und Medikation notwendig sind, ist ihre fachliche Kompetenz unentbehrlich.