
Es gibt viele unterschiedliche Antworten, noch mehr Überlegungen und Glück ist zumindest so vielfältig, wie wir Menschen. Jede Mensch hat unterschiedliche Antwort und Ansicht, was Glück betrifft. Glücksforscher befassen sich schon viele Jahre mit der Frage, welche Faktoren eigentlich zum Glücklichsein erforderlich sind. Im Großen und Ganzen lassen sich diese Faktoren wie folgt zusammenfassen.
Inhaltsverzeichnis
Zwischenmenschliche Kontakte
Nur die wenigsten Menschen führen ein wirklich glückliches Leben als Eremit. Menschen sind Herdentiere, denen die Verbindung zu anderen immens wichtig ist. Das sind natürlich in erster Linie Partner*in, die eigene Familie und echte Freunde. In diesen Netzwerken tauschen wir Menschen uns aus und unterstützen uns gegenseitig. Daher lachen wir in glücklichen Momenten zusammen. Ebenso geben wir uns in schweren Zeiten gegenseitig Kraft und Halt.
In früheren Zeiten war diese gegenseitige Unterstützung für die Menschen geradezu Überlebens wichtig. Heute geht es um den Alltag, um das berufliche Vorankommen, um Liebe, Wertschätzung und Anerkennung. Diese Faktoren mögen einzeln betrachtet als Nebensächlichkeit erscheinen. Zusammengenommen sind sie jedoch die Grundpfeiler der menschlichen Existenz.
Ganz wesentlich in diesem Zusammenhang ist die Unterscheidung zwischen positiven und negativen Kontakten. Wer sich ein positiv gestimmtes Netzwerk schafft und den Kontakt zu toxischen Menschen so weit wie möglich vermeidet, arbeitet damit aktiv an seinem eigenen Glück.
Wo ist hier der Sinn?
Nach allem, was wir wissen, ist der Mensch das einzige sinnsuchende Wesen auf der Erde. Kein Tier und keine Pflanze denkt darüber nach, warum es auf dieser Welt lebt, was sein Platz und seine Bestimmung ist und ob es womöglich ein Leben nach dem Tod gibt. Ob wir es nun wollen oder nicht, wir alle suchen Antworten auf Fragen wie
- Warum lebe ich?
- Erfüllt mein Dasein einen Zweck?
- Was ist mir selber wichtig?
- Kann ich etwas zu einer positiven Entwicklung meiner Familie, der Menschheit oder gar der Welt beitragen?
Nicht jede*r findet große Antworten auf diese großen Fragen, was bedeutet Glück. Der US-amerikanische Coach und autodidaktische Glücksforscher John Streckely spricht in seinen Vorträgen gerne von den „Big Five“. Demnach solle jeder Mensch fünf Dinge beziehungsweise fünf Ziele benennen können, die er in seiner noch verbleibenden Lebenszeit erreichen möchte.
Dankbarkeit. Gegenüber anderen, aber auch sich selbst gegenüber
Gerade den Deutschen (und anderen Mitteleuropäern) wird ein Hang zu nörgeligem Pessimismus unterstellt. Und mal ehrlich: Wie oft schimpfen wir täglich über andere Menschen, über das Wetter, die Politik, den Klimawandel… und den laut und ausdauernd bellenden Hund in der Nachbarwohnung?
Glücksforscher empfehlen, die Sichtweise umzukehren. Indem wir uns auf die positiven Dinge fokussieren, trainieren wir das Gehirn und die dort wirkenden Endorphine. Das Unterbewusstsein findet zunehmend Dinge, für die sich echte Dankbarkeit lohnt. Die Frage sich jeden Tag zu stellen, was bedeutet Glück ist hier sehr hilfreich.
Diese lassen sich übrigens auch gut in einem Tagebuch festhalten. Schon das Niederschreiben positiver Erlebnisse macht Freude. Das Lesen zu einem weit in der Zukunft liegenden Zeitpunkt wird wieder für tolle Glücksgefühle sorgen.
Wahre Stärke kommt aus dem Inneren
Jeder Mensch hat eigene Triebfedern, die ihn voranbringen. Oft zeigen sich diese bereits in der Kindheit, manche Menschen erkennen ihre eigenen Stärken erst im Rentenalter. Das Gute ist: Es ist nie zu spät, auf die eigenen Stärken zu setzen und diese weiterzuentwickeln.
Übrigens gehören auch Werte und Normen zu diesen Stärken. Menschlichkeit, Freiheit, Freisinnigkeit, Verantwortungsbewusstsein und Mut sind nicht weniger bedeutsam wie Lernbereitschaft, Wissen und Begabung.
Auch diese Dinge lassen sich wunderbar verschriftlichen. Einerseits helfen sie dabei, den eigenen Weg zu gehen und das vor Augen befindliche Ziel klar zu verfolgen. Andererseits schärft die Verschriftlichung die Sinne und hinterlässt einen positiven Blick auf die eigene Existenz.
Der eigene Kompass zeigt den eigenen Weg
Wer einfach nur das Leben anderer Menschen kopiert, der kann kein echtes Glück empfinden. Hier kommen wir wieder auf die vielen verschiedenen Wege zurück, die zum Glück führen. Fakt ist, dass diese Wege so individuell sind wie die Menschen selbst. Fremde Fußstapfen mögen manchmal annähernd passen, das wahre Glück beginnt aber erst mit der Selbstreflexion und -Erkenntnis.
Und kein Gesetz legt fest, dass dieser eigene Weg schnurgerade verlaufen muss – aber durchaus kann. Es gibt trotzdem keinen Grund für Selbstzweifel, wenn dieser eigene Weg steinig, verwinkelt und unwegsam ist.
Vielleicht entpuppt sich manch eine Abzweigung sogar als Sackgasse, sodass man wieder ein Stück in die Gegenrichtung gehen muss. In vielen Fällen erweist sich genau dieses Labyrinth im Rückblick aber als solides Fundament für das eigene Glück.
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