Agoraphobie mit Panikstörung F40.01

Wie kommt es zu Agoraphobie?

Was ist eine Agoraphobie mit Panikstörung? Die Angst vor scheinbar ausweglosen Situationen wird in der Regel durch ein kritisches Lebensereignis provoziert. So kommt es zu einem plötzlichen Schwächeanfall, der beispielsweise durch den alltäglichen Stress oder durch den Tod eines nahen Verwandten verursacht wird. In den Augen des Betroffenen ist jedoch nicht er selbst an der Lage schuld. Die Schuld gibt er viel mehr der Situation. Infolge dieser Tatsache wird er dieselbe Situation in Zukunft scheuen.

Die Entstehung von Agoraphobie wird auch durch Botenstoffe im Gehirn sowie durch erbliche Faktoren beeinflusst. Mögliche Ursache dafür ist die Fehlfunktion von Noradrenalin und Serotonin. Außerdem sind psychosoziale Faktoren für die Entstehung der Krankheit maßgebend.

Die Wahrscheinlichkeit an Agoraphobie zu erkranken, wird durch belastende Lebensereignisse erhöht. Dabei spielt es keine Rolle, ob eine traumatische Erfahrung in der Kindheit (sexueller Missbrauch, Scheidung der Eltern etc.) oder im Erwachsenenalter stattgefunden hat.

Kann man auch Agoraphobie heilen?

Es besteht eine sehr gute Chance, eine Agoraphobie mit Panikstörung zu heilen. Allerdings muss sich der Betroffene so schnell wie möglich behandeln lassen. Um Agoraphobie zu heilen, kommt neben Medikamenten auch Psychotherapie zum Einsatz. Bei dieser Erkrankungen setzen Ärzte in erster Linie auf die kognitive Verhaltenstherapie.

Dabei muss sich der Patient tatsächlich mit der Angstsituation auseinandersetzen. Auf diese Weise lernt er, dass sich seine Angst auf ihn selbst und nicht auf die konkrete Situation bezieht.
Alternativ wird auch die psychodynamische Psychotherapie eingesetzt. Zu einer Besserung der Symptome tragen überdies auch eine sportliche Betätigung und Ausdauertraining bei.

Als hilfreiche Unterstützung bietet sich zudem das Teilnehmen an einer Selbsthilfegruppe an.
Üblicherweise sind Agoraphobiker in einer wohlbehüteten Umgebung aufgewachsen. Zudem neigen sie dazu, sich an anderen Menschen zu orientieren. Aus diesem Grund gilt es die Eigenständigkeit wiederzuerlangen.

Wie viele Menschen haben Agoraphobie?

In Deutschland leiden etwa 1,6 Millionen Menschen unter der Agoraphobie. Hierzulande gehört sie demzufolge zur häufigsten Angsterkrankung. Allerdings wird sie nicht oft erkannt, wegen ihrer körperlichen Symptomatik.
Bei den meisten Menschen, die an Agoraphobie erkrankt sind, handelt es sich um Frauen.

Es sind sogar bis hin zu 80 % Frauen. Dabei sind es überwiegend Frauen in den Zwanzigern oder Dreißigern.
Im Laufe eines Jahres haben circa 4 von 100 Menschen eine Agoraphobie. Davon sind in der Regel 2 von 100 Männern und 6 von 100 Frauen betroffen.

Warum habe ich so viel Angst?

Bei Menschen, die übermäßig Angst haben, besteht eine höhere Sensibilität des limbischen Systems. Dieser Teil des Gehirns ist für die emotionale Verarbeitung essenziell. Auf äußere Einflüsse reagiert das System überempfindlich, wen es sich um neurotische Menschen handelt.

Die Angst entsteht sowohl durch äußeren Stress in der Familie oder im Beruf als auch durch den inneren Stress beziehungsweise das alleinige Nachgrübeln über die Angst. Als Auslöser sind auch entsprechende Medikamente, Konsum von Alkohol und Drogen, Traumata, Herz- und Hirnerkrankungen sowie Funktionsstörungen der Schilddrüse zu nennen.

Zur Angst trägt auch das Gefühl bei, dass man während des Angstzustands keine Kontrolle mehr über seine körperlichen Reaktionen hat. Betroffene haben im Grunde davor Angst, fremden Menschen und der Situation selbst ausgeliefert zu sein.


Die Geschichte eines Patienten Hr. Blume

In einer kleinen Stadt umgeben von sanften Hügeln und dichtem Wald betrieb Dr. Lena Körner eine psychiatrische Praxis. Eines Tages kam ein neuer Patient Herr Blume in die Praxis. Er war ein mittelalter Mann mit besorgten Augen und einer zittrigen Stimme. Herr Blume litt unter Agoraphobie mit einer begleitenden Panikstörung und er beschrieb seine Erfahrung mit der Störung ziemlich deutlich für Frau Doktor. Er hat in seinem Leben beschlossen, dass er so weiter nicht leben möchte und unbedingt etliches mit Unterstützung von einem kompetenten Arzt ändern möchte und muss. So suchte er im Net nach den Psychologen und nach dem Anruf mit Frau Dr. Lena Körner hatte er recht gutes Gefühl. So meinte er, dass die Resonanzen im Internet ganz zutreffend sind.

Herr Blume begann seine Phobie zu beschreiben. Er sprach davon, wie er es vermied, das Haus zu verlassen, Geschäfte zu betreten und auch sich in Menschenmengen zu begeben. Er erklärte, dass öffentliche Plätze, wie ein Labyrinth voller Gefahren ihn erschienen. Die Vorstellung alleine mit Bahn, Bus oder Flugzeug zu reisen, war für ihn unvorstellbar, wie in einem Horror und löste in ihm sofort heftige Angstzustände aus.

Auch häufigen Panikattacken waren vorhanden

Während der Sitzung offenbarte Herr Blume auch, dass er unter häufigen Panikattacken litt, die plötzlich und ohne Vorwarnung auftraten. Er beschrieb ganz genau, dass die Episoden von Herzrasen, Schweißausbrüchen und einem Gefühl der Hilflosigkeit begleitend waren. Er gab zu, dass er in der Vergangenheit depressive Episoden erlebt hatte und auch zwanghafte Gedankenmuster ihn quälten. Soziale Interaktionen waren für ihn ein Albtraum, und er vermied sie so oft es ging.

Am bemerkenswertesten an Herrn Blumes Fall war seine „fast“ perfekte Fähigkeit die phobischen Situationen zu vermeiden. Er hatte sein Leben so strukturiert, dass er selten mit seinen Ängsten konfrontiert wurde. Hier bemerkt man, wie Vermeidungsstrategien durchdacht waren. Er arbeitete von zu Hause aus, kaufte online ein und nutzte Telemedizin, um medizinische Hilfe zu erhalten. Diese Vermeidungsstrategien hatten seine Agoraphobie verschleiert, da er nur selten unter akuten Angstzuständen litt.

Zuhören und Empathie sind in der Sitzung wichtig

Dr. Körner hörte aufmerksam zu und machte sich Notizen. Sie erkannte, dass Herr Blumes Fall eine komplexe Behandlung erforderte, die nicht nur seine Agoraphobie und Panikstörung, sondern auch seine depressiven und zwanghaften Symptome berücksichtigen musste. Sie beschloss, eine Kombination aus kognitiver Verhaltenstherapie und Medikation zu empfehlen, um ihm dabei zu helfen, sich seinen Ängsten zu stellen und ein erfüllteres Leben zu führen.

Er bemerkte, dass Frau Dr. während seiner Erzählung keine Meinung äußerte, keine Urteile fällte oder Bewertungen über das, was er ihr erzählt hatte, abgegeben hat. Sie lies ihn in Ruhe aus-reden, unterbrach ihn nicht und gab keine Ratschläge. Das hat ihm sehr viel Mut und vertrauen gegeben. Herr Blume verließ die Praxis mit einem Gefühl der Hoffnung. Er hatte endlich jemanden gefunden, der seine Kämpfe verstand und bereit war, ihm auf dem Weg zu dem Leben, was er sich erträumt hat, zu helfen und ihm hinzubegleiten.

Intensive Therapiesitzungen

In den folgenden Wochen arbeitete Herr B. eng mit Dr. Körner zusammen. Die Therapiesitzungen waren intensiv und forderten ihn heraus, sich seinen Ängsten zu stellen. Dr. Müller führte Herrn Blume schrittweise an verschiedene Übungen heran, die darauf abzielten seine Angstschwelle zu erhöhen. Sie begannen mit einfachen Aufgaben, wie das Öffnen der Fenster seines Hauses um sich an die Außenwelt zu gewöhnen.

Mit der Zeit schaffte es Herr B. kurze Spaziergänge in seiner unmittelbaren Nachbarschaft zu machen. Jeder Schritt nach draußen war ein Sieg über seine Ängste. Dr. K. ermutigte ihn Tagebuch über seine Gefühle und Erfahrungen zu führen. Was dem Herrn B. half seine Fortschritte zu erkennen, sich bewusst zu werden und zu würdigen.

Die Medikamente, die Dr. K. verschrieben hatte, halfen ebenfalls, seine Panikattacken zu kontrollieren. Sie machten es ihm leichter sich auf die kognitive Verhaltenstherapie zu konzentrieren und die Übungen zu machen, die notwendig waren, um seine Agoraphobie zu überwinden.

Nach einigen Monaten begann Herr B., größere Fortschritte zu machen. Er war in der Lage kurze Fahrten mit dem Bus zu unternehmen, was ein großer Durchbruch war. Er lernte seine Angst in diesen Situationen zu erkennen und Techniken, wie auch autogenes Training anzuwenden um sie zu bewältigen. Frau Dr. K. war beeindruckt von seinem Mut und seiner Entschlossenheit. Und Herr B. erfuhr zum ersten Mal in seinem Leben Lob und Anerkennung, die er zuvor nie kennengelernt hatte. Dies unterstützte ihn natürlich seinen Selbstwert und sein Ego aufzubauen. Dieses Gefühl hatte er nie und konnte sich daher nicht auf sich selbst verlassen.

Zur Einzeltherapie schlug Dr. Körner eine Gruppentherapie vor

Zusätzlich zur Einzeltherapie schlug Dr. Körner eine Gruppentherapie vor.  Um Herrn B. dabei zu helfen seine sozialen Ängste zu überwinden. In der Gruppe traf er auf andere Menschen mit ähnlichen Problemen, was ihm half, sich weniger isoliert zu fühlen. Er lernte seine Gefühle zu teilen und die Unterstützung anderer anzunehmen. Dabei erkannte er, dass er sich tatsächlich besser reflektieren kann und dass es entgegen seiner anfänglichen Befürchtung und seines Stotterns keine große Hürde ist mit anderen zu sprechen

Mit der Zeit verbesserte sich Herrn Blumes Zustand erheblich. Er begann sein Haus öfter zu verlassen, ging regelmäßig im Wald joggen, nahm aktiv am gesellschaftlichen Leben teil und konnte sogar wieder reisen. Seine depressive Symptomatik verringerte sich und die zwanghaften Gedankenmuster traten immer seltener auf.

Ein Jahr nach seinem ersten Besuch bei Dr. Körner war Herr Blume kaum wiederzuerkennen. Er war aktiver, sozialer und insgesamt glücklicher. Er hatte gelernt mit seiner Agoraphobie und Panikstörung umzugehen und führte ein erfülltes und angstreduziertes Leben. Sogar eine nette Frau hat er kennengelernt. Machte mit ihr Ausflüge, fuhr mit Fahrrad mit ihr zum Baden und teilte mit ihr das gleiche Hobby die Museen zu besuchen. Herr Blume war Frau Dr. Körner für ihre Hilfe und Unterstützung zutiefst dankbar. Seine Geschichte war ein Beispiel dafür, wie mit professioneller Unterstützung, Entschlossenheit und Mut selbst die tiefsten Ängste überwunden werden können.

Monika Sedlmeier

Mein Name ist Monika Sedlmeier, ich bin Heilpraktikerin für Psychotherapie. Meine Passion liegt mir sehr am Herzen, dass alle Menschen glücklich sind oder es leichter werden können, wenn sie es möchten. Ich sehe meinen Gesprächspartner gern mit Lächeln im Gesicht und leuchtenden Augen.

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