
Die Entstehung von Agoraphobie wird auch durch Botenstoffe im Gehirn sowie durch erbliche Faktoren beeinflusst. Mögliche Ursache dafür ist die Fehlfunktion von Noradrenalin und Serotonin. Außerdem sind psychosoziale Faktoren für die Entstehung der Krankheit maßgebend.
Die Wahrscheinlichkeit an Agoraphobie zu erkranken, wird durch belastende Lebensereignisse erhöht. Dabei spielt es keine Rolle, ob eine traumatische Erfahrung in der Kindheit (sexueller Missbrauch, Scheidung der Eltern etc.) oder im Erwachsenenalter stattgefunden hat.
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Kann man auch Agoraphobie heilen?
Es besteht eine sehr gute Chance, eine Agoraphobie mit Panikstörung zu heilen. Allerdings muss sich der Betroffene so schnell wie möglich behandeln lassen. Um Agoraphobie zu heilen, kommt neben Medikamenten auch Psychotherapie zum Einsatz. Bei dieser Erkrankungen setzen Ärzte in erster Linie auf die kognitive Verhaltenstherapie.
Dabei muss sich der Patient tatsächlich mit der Angstsituation auseinandersetzen. Auf diese Weise lernt er, dass sich seine Angst auf ihn selbst und nicht auf die konkrete Situation bezieht.
Alternativ wird auch die psychodynamische Psychotherapie eingesetzt. Zu einer Besserung der Symptome tragen überdies auch eine sportliche Betätigung und Ausdauertraining bei.
Als hilfreiche Unterstützung bietet sich zudem das Teilnehmen an einer Selbsthilfegruppe an.
Üblicherweise sind Agoraphobiker in einer wohlbehüteten Umgebung aufgewachsen. Zudem neigen sie dazu, sich an anderen Menschen zu orientieren. Aus diesem Grund gilt es die Eigenständigkeit wiederzuerlangen.
Wie viele Menschen haben Agoraphobie?
In Deutschland leiden etwa 1,6 Millionen Menschen unter der Agoraphobie. Hierzulande gehört sie demzufolge zur häufigsten Angsterkrankung. Allerdings wird sie nicht oft erkannt, wegen ihrer körperlichen Symptomatik.
Bei den meisten Menschen, die an Agoraphobie erkrankt sind, handelt es sich um Frauen.
Es sind sogar bis hin zu 80 % Frauen. Dabei sind es überwiegend Frauen in den Zwanzigern oder Dreißigern.
Im Laufe eines Jahres haben circa 4 von 100 Menschen eine Agoraphobie. Davon sind in der Regel 2 von 100 Männern und 6 von 100 Frauen betroffen.
Warum habe ich so viel Angst?
Bei Menschen, die übermäßig Angst haben, besteht eine höhere Sensibilität des limbischen Systems. Dieser Teil des Gehirns ist für die emotionale Verarbeitung essenziell. Auf äußere Einflüsse reagiert das System überempfindlich, wen es sich um neurotische Menschen handelt.
Die Angst entsteht sowohl durch äußeren Stress in der Familie oder im Beruf als auch durch den inneren Stress beziehungsweise das alleinige Nachgrübeln über die Angst. Als Auslöser sind auch entsprechende Medikamente, Konsum von Alkohol und Drogen, Traumata, Herz- und Hirnerkrankungen sowie Funktionsstörungen der Schilddrüse zu nennen.
Zur Angst trägt auch das Gefühl bei, dass man während des Angstzustands keine Kontrolle mehr über seine körperlichen Reaktionen hat. Betroffene haben im Grunde davor Angst, fremden Menschen und der Situation selbst ausgeliefert zu sein.
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