Selbstvertrauen zusammengefasst

Mein Selbstwertgefühl ist im Keller“ – ein Satz, der oft unausgesprochen in den Köpfen vieler Menschen widerhallt. Ein niedriges Selbstwertgefühl kann das Leben erheblich belasten und das persönliche Wachstum einschränken. Menschen mit einem geringen Selbstwertgefühl zweifeln häufig an ihren Fähigkeiten, können schwierig Entscheidungen treffen, fühlen sich unsicher, sind ambivalent (schwanken zwischen widersprüchlichen Gefühlen – ja, nein, vielleicht kennen sie viel zu gut) und leiden unter negativen Selbstgesprächen oder grübelnden Gedanken.

Es ist jedoch wichtig zu verstehen, dass ein niedriges Selbstwertgefühl nicht in Stein gemeißelt ist. Es ist veränderbar und es gibt viele Wege und Möglichkeiten, das Selbstvertrauen zu stärken und ein positiveres Selbstbild zu entwickeln.

Selbstvertrauen zusammengefasst
Selbstvertrauen zusammengefasst

Wie entsteht die Selbstwahrnehmung (Selbstkonzept)?

Die Selbstwahrnehmung, auch Selbstkonzept genannt, entwickelt sich durch unsere Erfahrungen, Erziehung und die Art und Weise, wie wir unser Leben leben (gelebt haben) und was wir erlebt haben. Frühe Kindheitserlebnisse und die Interaktion mit unserem Umfeld beeinflussen maßgeblich die Art und Weise, wie wir uns selbst sehen. Positive Erfahrungen und unterstützende Beziehungen können zu einer gesunden Selbstwahrnehmung führen, während negative Erfahrungen und mangelnde Anerkennung ein niedriges Selbstwertgefühl begünstigen können.

Aus tiefenpsychologischer Sicht lassen sich die Ursachen für ein geringes Selbstwertgefühl oft auf Defizite in der frühen Kindheit zurückführen, wie z.B.

mangelnde Zuwendung, emotionale Vernachlässigung oder traumatische Erfahrungen. Glücklicherweise ist es jedoch möglich diese negativen Prägungen durch Bewusstwerdung (durch Reflexion), einen starken Willen (es ändern zu wollen, weil es stört) und gezielte Übungen positiv zu verändern. Es ist so wie bei einem Schuh, der möglicher weise schon schön aussieht, aber weh tut. Wenn man sich bewusst wird, dass man noch einen schöneren und vor allem passenderer tragen möchte, kann man sich überlegen, wie man es anstellt. Und so ist es auch bei dem SElsbtwert. Vielleicht weißt man zuerst nicht, wie man es einstellt, aber um den passende zu tragen, muss man es sich bewusst werden.

Aus tiefenpsychologischer Sicht liegen die Ursachen für ein geringes Selbstwertgefühl häufig in frühen Kindheitserfahrungen – etwa in Form von fehlender Zuwendung, emotionaler Vernachlässigung oder prägenden, traumatischen Erlebnissen.
Doch die gute Nachricht ist: Solche inneren Muster lassen sich verändern. Durch bewusste Reflexion, die Bereitschaft zur Veränderung und gezielte Übungen kann der Selbstwert Schritt für Schritt gestärkt werden.

  • Man kann es mit einem Schuh vergleichen: Vielleicht sieht er auf den ersten Blick gut aus, drückt aber bei jedem Schritt. Sobald einem bewusst wird, dass es einen bequemeren – und vielleicht sogar schöneren – Schuh gibt, entsteht der Wunsch nach Veränderung. Auch wenn man anfangs nicht genau weiß, wie man diesen neuen, passenden Schuh findet, ist der erste Schritt das Bewusstwerden.
    „Genauso ist es mit dem Selbstwert“: Wenn wir erkennen, dass wir uns selbst mehr wert sein dürfen, können wir beginnen, etwas zu verändern – in unserem Denken, Fühlen und Handeln.

Was bedeutet Selbstakzeptanz wirklich?

Selbstakzeptanz ist ein wesentlicher Bestandteil eines gesunden Selbstwertgefühls. Sie beinhaltet die bedingungslose Annahme und Akzeptanz der eigenen Person, mit all ihren Stärken und Schwächen. Selbstakzeptanz bedeutet, sich selbst mit Freundlichkeit und Mitgefühl zu behandeln, anstatt sich ständig zu kritisieren, zu erniedrigen oder zu verurteilen.

Es ist wichtig, sich bewusst zu machen, dass jeder Mensch einzigartig ist und dass Perfektion nicht erstrebenswert ist. Wir alle haben Ecken und Kanten, und das ist in Ordnung so. Wenn wir uns selbst nicht akzeptieren, führt dies zu einem inneren Ungleichgewicht, psychischen Schwankungen und emotionaler Labilität.

Selbstwertgefühl stärken: 6 Übungen & 6 Tipps

Um das Selbstwertgefühl zu stärken, gibt es verschiedene Übungen und Tipps, die helfen können:

  1. Positive Affirmationen: Wiederholen Sie positive Aussagen über sich selbst, um Ihr Unterbewusstsein zu prägen, Ihr Selbstwertgefühl zu stärken und Ihrem Gehirn positive Botschaften zu vermitteln. Sagen Sie zum Beispiel: „Ich bin wertvoll, liebevoll und fähig“ oder „Ich habe viel in meinem Leben erreicht und bin stolz darauf.“

  2. Erfolge feiern: Anerkennen und feiern Sie Ihre Erfolge, egal wie klein sie auch sein mögen. Jeder Schritt in die richtige Richtung ist ein Grund zur Freude und stärkt Ihr Selbstvertrauen. Auch wenn es nur das korrekte Einparken des Autos ist, ohne Kratzer oder Knöllchen zu riskieren.

  3. Selbstfürsorge praktizieren: Kümmern Sie sich aktiv um Ihr körperliches und emotionales Wohlbefinden. Nehmen Sie sich Zeit für Entspannung, gesunde Ernährung, Bewegung und Aktivitäten, die Ihnen Freude bereiten. Sich selbst Zeit zu widmen ist genauso wichtig wie sich um andere zu kümmern.

  4. Negative Gedanken erkennen und umkehren: Seien Sie achtsam gegenüber negativen Gedanken und erkennen Sie diese als solche. Versuchen Sie, sie bewusst zu hinterfragen und durch positive, realistische Gedanken zu ersetzen. Eine einfache Technik ist, „Stopp“ zu negativen Gedanken zu sagen, wenn Sie bemerken, dass Sie wieder grübeln.

  5. Sich selbst realistisch sehen: Akzeptieren Sie Ihre Schwächen und Fehler als Teil Ihrer menschlichen Natur. Niemand ist perfekt, und das ist völlig in Ordnung. Fokussieren Sie sich auf Ihre Stärken und entwickeln Sie diese weiter. Wenn Sie etwas nicht geschafft haben, gestehen Sie sich den Fehler ein und lernen Sie daraus.

  6. Unterstützung suchen: Suchen Sie Unterstützung bei Freunden, Familie oder einem Therapeuten. Manchmal kann es hilfreich sein mit anderen über Ihre Probleme, Gedanken und Gefühle zu sprechen und professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen. Geteiltes Leid ist halbes Leid. Auch wenn selbst die verständnisvollsten Freunde keine professionelle Hilfe ersetzen können.

Selbstliebe lernen: Die Basis für ein starkes Selbstwertgefühl

Die Entwicklung von Selbstliebe ist ein wichtiger Schritt, um das Selbstwertgefühl nachhaltig zu stärken. Selbstliebe bedeutet, sich selbst bedingungslos anzunehmen und sich selbst mit Freundlichkeit und Mitgefühl zu behandeln – so, wie Sie einen guten Freund behandeln würden. Hier sind einige Ansätze, um Selbstliebe zu lernen:

  • Selbstreflexion: Nehmen Sie sich Zeit, um sich selbst besser kennenzulernen. Erforschen Sie Ihre Werte, Interessen und Ziele. Reflektieren Sie über Ihre Stärken und Talente und erkennen Sie Ihre einzigartigen Eigenschaften an.

  • Selbstfürsorge: Achten Sie auf Ihr eigenes Wohlbefinden und kümmern Sie sich um sich selbst. Das beinhaltet regelmäßige Pausen, ausreichend Schlaf, gesunde Ernährung und genügend Bewegung. Hören Sie auf die Bedürfnisse Ihres Körpers und Geistes.

  • Grenzen setzen: Lernen Sie, Ihre eigenen Grenzen zu erkennen und zu respektieren. Sagen Sie „Nein“, wenn Sie sich überfordert fühlen, und erlauben Sie sich, Prioritäten zu setzen, die Ihnen wichtig sind.

  • Positive Selbstgespräche: Ändern Sie Ihre inneren Dialoge. Ersetzen Sie negative Selbstzweifel und Kritik durch positive und aufbauende Gedanken. Sprechen Sie sich selbst Mut zu und erinnern Sie sich daran, dass Sie wertvoll sind.

  • Selbstannahme: Akzeptieren Sie sich selbst mit all Ihren Schwächen und Unvollkommenheiten. Niemand ist perfekt, und das ist völlig in Ordnung. Umarmen Sie Ihre Einzigartigkeit und lieben Sie sich selbst bedingungslos.

  • Dankbarkeit: Üben Sie Dankbarkeit für das, was Sie in Ihrem Leben haben. Konzentrieren Sie sich auf die positiven Aspekte und zelebrieren Sie kleine Freuden. Das bewusste Wahrnehmen von Dankbarkeit kann das Gefühl von Selbstliebe verstärken.

Durch diese Übungen und Ansätze können Sie Schritt für Schritt Selbstliebe entwickeln und Ihr Selbstwertgefühl stärken. Seien Sie geduldig mit sich selbst und erkennen Sie, dass Selbstliebe ein lebenslanger Prozess ist. Je mehr Sie sich selbst lieben, desto mehr können Sie auch Liebe an andere Menschen weitergeben.

Empfehlungen für zusätzliche Ressourcen

  • Blinkist: Diese App bietet Zusammenfassungen von Sachbüchern, darunter auch Titel zum Thema Selbstvertrauen und Selbstliebe. Dies kann eine gute Möglichkeit sein, sich schnell einen Überblick über ein Thema zu verschaffen.

  • Selbstvertrauen: Die Kunst, dein Ding zu machen von Christian Bischoff: Dieses Buch bietet praktische Anleitungen und Übungen zur Stärkung des Selbstvertrauens.

Häufig gestellte Fragen (FAQs)

  • Was ist der Unterschied zwischen Selbstwertgefühl und Selbstvertrauen? Selbstwertgefühl bezieht sich auf die allgemeine Wertschätzung und Akzeptanz der eigenen Person, während Selbstvertrauen sich auf den Glauben an die eigenen Fähigkeiten bezieht.

  • Kann man Selbstliebe wirklich lernen? Ja, Selbstliebe ist eine Fähigkeit, die man durch bewusste Übung und Selbstreflexion entwickeln kann.

  • Was tun, wenn negative Gedanken immer wiederkehren? Versuchen Sie, die negativen Gedanken zu hinterfragen und durch positive oder realistische Gedanken zu ersetzen. Wenn die negativen Gedanken sehr belastend sind, suchen Sie professionelle Hilfe.

  • Wie finde ich heraus, was meine Stärken sind? Fragen Sie Freunde und Familie, was sie an Ihnen schätzen, und reflektieren Sie über Ihre Erfolge und Tätigkeiten, die Ihnen Freude bereiten.

  • Was ist, wenn ich mich selbst nicht akzeptieren kann? Suchen Sie professionelle Hilfe bei einem Therapeuten, der Sie bei der Entwicklung von Selbstakzeptanz unterstützen kann.

Relevante Studien und Links

  • Studie zum Zusammenhang zwischen Selbstwertgefühl und psychischer Gesundheit (Universität Basel): Suchen Sie nach Studien von Prof. Dr. Pasqualina Perrig-Chiello zum Thema Selbstwertgefühl und psychische Gesundheit.

  • American Psychological Association (APA): (https://www.apa.org/) – Informationen über psychische Gesundheit und Selbstwertgefühl. 

  • Deutsche Gesellschaft für Positive Psychologie (DGPP): (https://www.dgpp.de/) – Ressourcen und Informationen zur Positiven Psychologie und Selbstliebe. 

Zusammenfassung

Ein niedriges Selbstwertgefühl kann das Leben belasten, ist aber veränderbar. Durch Selbstreflexion, Selbstakzeptanz, positive Affirmationen, das Feiern von Erfolgen, Selbstfürsorge und die Suche nach Unterstützung können Sie Ihr Selbstwertgefühl stärken und ein positiveres Selbstbild entwickeln. Selbstliebe ist die Basis für ein starkes Selbstwertgefühl und kann durch bewusste Übung und Selbstreflexion erlernt werden.

Monika Sedlmeier

Mein Name ist Monika Sedlmeier, ich bin Heilpraktikerin für Psychotherapie. Meine Passion liegt mir sehr am Herzen, dass alle Menschen glücklich sind oder es leichter werden können, wenn sie es möchten. Ich sehe meinen Gesprächspartner gern mit Lächeln im Gesicht und leuchtenden Augen.

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