Warum man toxische Partner für Beziehung wählt

Toxischer Partner ist auf die Dauer ungesund

Warum man toxische Partner für Beziehung wählt
Warum man toxische Partner für Beziehung wählt
„Toxisch“ ist ein Fachausdruck für „giftig“. Warum man toxische Partner für Beziehung wählt? Natürlich ist dies in Bezug auf Menschen und zwischenmenschliche Partnerschaften nur im übertragenen Sinne gemeint. Es geht hier also nicht um Giftstoffe, die gefährlich für die Gesundheit oder gar tödlich sind. Es geht hier um toxische Partner, welche man(n) Frau für die Beziehung aus dem Unterbewussten wählt. Trotzdem ist der Begriff durchaus zutreffend, denn hier ist die seelische Gesundheit gemeint. Und die kann durch toxische Partner besonders in Gefahr bringen.

Was sind toxische Menschen?

„Jetzt sei mal nicht so giftig!“ Viele Menschen bekommen einen solchen Spruch zu hören, wenn sie sich über ihre/n Partner/in im überhöhten Maße aufregen. Hier ist die Toxizität also ganz klar vorhanden und wird sogar beim Namen genannt. Allerdings weiß das Gegenüber, wie damit umzugehen ist und reagiert dementsprechend.

Toxische Menschen sind nicht ganz einfach zu definieren. Denn es ist keineswegs gesagt, dass man sich in jeder Umgebung und grundsätzlich allen Menschen gegenüber toxisch verhalten muss. Innerhalb der Beziehung (oder der Familie, manchmal auch der Clique beziehungsweise dem Freundeskreis) verhalten sie sich allerdings extrem dominant.

Hinter den toxischen Menschen verbirgt sich oft Persönlichkeitsstörung

Aufgrund einer narzisstischen oder paranoiden Persönlichkeitsstörung sind toxische Menschen wenig bis gar nicht selbstkritisch, dafür aber manipulativ und überheblich. Das Gegenüber (oft die Partnerin oder der Partner) wird für die eigenen Zwecke benutzt. Hinzu kommt, dass toxische Menschen gerne äußerst kreativ mit Gegebenheiten umgehen: Fakten werden so verdreht, wie man sie gerne hätte. Im schlimmsten Fall beginnt das Gegenüber, selbst an der Faktenlage zu zweifeln. Den Satz: „Warum man toxische Partner für Beziehung wählt?“, stellt man sich häufig in der Beziehung der Verliebtheit selten.

Die meisten toxischen Menschen sind Männer. In klassisch heterosexuellen Beziehungen sind also zumeist die Frauen die leidtragenden. Trotzdem sind auch toxische Frauen gar nicht so selten. Während Männer in dieser Rolle vor allem mit vermeintlichen Werten wie Sicherheit, Verlässlichkeit und Liquidität punkten, setzen Frauen in vielen Fällen auch gerne die „Waffen der Frau“ ein.

Warum man toxische Partner für Beziehung wählt

„Die dümmsten Kälber wählen ihre Metzger selber!“ Dieses Sprichwort scheint man auch im Bezug auf Partnerschaften mit toxischen Menschen anwenden zu können. Denn objektiv betrachtet laufen viele Menschen bereits vor dem Beginn einer Partnerschaft sehenden Auges in ihr Unglück.

Warum ist das so?

Menschen gewöhnen sich an Personen aus ihrem engsten Umfeld und an deren Verhaltensweisen. Besonders prägend sind hierbei natürlich Vater und Mutter, aber auch die Großeltern, die Geschwister sowie enge Vertraute der Familie spielen eine wesentliche Rolle. Fast scheint es, als sei die bereits beschriebene, narzisstische oder paranoide Persönlichkeitsstörung erblich. Inwiefern die Gene hier von Bedeutung sind, ist auch in der Fachwelt umstritten. Sicher ist aber: Wer schon als Kind toxische Bezugspersonen hatte, entwickelt mit erhöhter Wahrscheinlichkeit selbst eine Persönlichkeitsstörung.

Dies kann bedeuten, in toxischen Menschen etwas Vertrautes zu erkennen. Zwar weiß man instinktiv um die Schwierigkeiten, die in einer solchen Beziehung zwangsläufig entstehen. Allerdings, und das ist das Perfide, haben toxische Menschen stets auch ihre guten Seiten. Sie können fürsorglich, liebevoll, manchmal regelrecht aufopfernd sein. Also klammert man sich an die Hoffnung, dass diese Seiten besonders zutage treten und die negativen Aspekte eher im Hintergrund schlummern.

Logische, faktisch klar belegbare Argumente haben kaum noch eine Chance, wirksam durchzudringen. Im Zweifel kommt nicht der offensichtlich zuvorkommende, wohlgesinnte, freundliche Mensch als Partner*in infrage: Er steht jetzt für das Unbekannte und potenziell Gefährliche. Also wendet man sich lieber der erkennbar toxischen Person zu, um in dieser Konstellation so etwas wie Halt und Geborgenheit zu finden. Für Außenstehende klingt dieses Vorgehen natürlich vollkommen abwegig. Nicht aber für jene Menschen, die das Leben mit und eine Abhängigkeit zu toxischen Personen über lange Jahre einstudiert haben.

Merkmale einer toxischen Beziehung

Eine toxische Beziehung baut immer auf einem sozialen Ungleichgewicht zwischen den Partnern auf. Während ein Partner extrem dominant auftritt, steht der andere deutlich dahinter zurück. Der dominante Part übt eine größtmögliche Kontrolle aus und macht den schwächeren Part immer mehr von sich abhängig. Dies gilt emotional, sozial und in vielen Fällen auch finanziell.

Beispiele für die toxische Beziehung

Kleine Fehler und Missgeschicke des schwächeren Parts werden zu einem gewaltigen Fauxpas aufgeblasen. Dies führt beim schwächeren Part zu einer Vermeidungshaltung. Alles, was Konfliktpotenzial in sich birgt, wird so weit wie möglich umgangen. So wird versucht, eine Eskalation zu vermeiden.

Auch ist es nicht nur für den dominanten Part eine Selbstverständlichkeit, dass er die Regeln des Miteinanders aufstellt – und nur er selbst das Recht hat, diese im Bedarfsfall locker auszulegen oder vollständig zu ignorieren. Diese Regeln können das familiäre Miteinander betreffen, den partnerschaftlichen Umgang (auch hinsichtlich der Sexualität), die Pflege der sozialen Kontakte, die Einrichtung der Wohnung, aber auch Hobbys und die berufliche Karriere.

Schon ein einziger der hier aufgezählten Aspekte kann genügen, um eine Beziehung toxisch werden zu lassen. Allerdings spielen in den meisten Fällen mehrere dieser Elemente zusammen und werden zu einer Art Giftcocktail. Dieser schmeckt zwar nicht besonders lecker, macht aber süchtig und zeigt seine schädliche Wirkung erst auf längerer Sicht.

Sichtweise auf toxische Beziehungen verändern

Wenn Außenstehende Einblick in eine toxische Beziehung bekommen, stellen sie dem Betroffenen oftmals die naheliegende Frage: „Warum trennst du dich nicht?“ Dies ist natürlich leichter gesagt als getan. Denn erstens basieren auch toxische Beziehungen nicht nur auf einer Form der Abhängigkeit, sondern auf Liebe und Zuneigung. Und zweitens fehlt es dem unterlegenen Part oftmals an einer objektiven Sicht auf die Dinge. Schließlich scheint es Mittel und Wege zu geben, sich in einer toxischen Beziehung einzurichten und Konflikte geschickt zu umgehen. Außerdem drehen Betroffene die Situation oftmals um und denken darüber nach, ob sie selbst wohl Fehler in der Beziehung machen und für die Probleme verantwortlich sein könnten.

In diesem Zusammenhang ist es auch nicht hilfreich, wenn Freunde und Angehörige mit dem eigentlich nicht unklugen Satz um die Ecke kommen „An einem Beziehungsstreit sind immer zwei Seiten beteiligt.“ Das Problem ist allerdings: Der schwächere Part in einer solchen Beziehung wäre durchaus bereit, an sich selbst zu arbeiten. Toxische Menschen hingegen sind, wie bereits beschrieben, nicht zu einer Selbstreflexion und einer Änderung ihres Verhaltens bereit.

Ein guter erster Schritt ist das Schreiben eines Tagebuchs

Denn betroffene haben den ersten Schritt zu gehen. Wenn man in diesem die wirklich toxischen Momente ehrlich und schonungslos festhält, bekommt das „innere Engelchen“ immer weniger Möglichkeiten, sich die Beziehung anhand der positiven Momente schönzureden. Man kann selbst immer wieder nachschlagen, auf welche Art und Weise der toxische Partner einem das Leben vergiftet.

Kaum jemand, der eine Beziehung mit einem toxischen Partner führt, kann sich ohne Hilfe von anderen Menschen aus einer solchen Partnerschaft befreien. Allerdings sieht auch nicht jeder Betroffene die Notwendigkeit, sich professionelle, also psychologische Unterstützung zu suchen. Es kommt daher darauf an, dass Familienmitglieder und Freunde richtig an die Sache herangehen. Im Gespräch mit den Betroffenen sollte daher immer erst die Frage nach dem Befinden kommen, bevor man konkrete Hilfe anbietet.

Menschen werden vom Unterbewusstsein gesteuert

Ist es nun Zufall oder einfach Pech, wenn jemand in eine toxische Beziehung gerät? Beides trifft nicht oder nur sehr eingeschränkt zu. Jedenfalls sollte man so nicht denken, um nicht in ein Täter-Opfer-Schema zu geraten. Man sollte sich auf keinen Fall von vornherein als handlungsunfähig kategorisieren und auch nicht davon ausgehen, dass man immer wieder in eine solche Konstellation geraten könnte. Denn wenn ständig die Alarmglocken schrillen, ist eine angenehme, lebenswerte Existenz kaum möglich.

Jeder, der sich bereits als Leidtragender in einer toxischen Beziehung befunden hat, trägt daraus sein Päckchen mit sich. Eine solche Beziehung mit all ihren negativen Anziehungspunkten und Glaubenssätzen kann auch das Verhältnis zu den Eltern sein. Bestimmte Schemata und Rollenmuster bleiben bis ins Erwachsenenalter im Unterbewusstsein verankert und führen dazu, dass man sich am liebsten mit Menschen umgibt, die den eigenen Eltern ähneln.

Wie eingangs bereits beschrieben, bewertet das Unterbewusstsein das Vertraut-Schlechte im Zweifel besser als das Neu-Gute. Dies betrifft nicht nur die Dinge, die sich vor allem subjektiv als schlecht auslegen lassen. Sogar Kinder von drogen- oder alkoholabhängigen Eltern geraten mit erhöhter Wahrscheinlichkeit im Erwachsenenalter ebenfalls in die entsprechende Suchtfalle.

Warnhinweise beachten ist ganz wichtig

Dies kann man sogar im Warnhinweis auf Zigarettenschachteln erkennen: „Kinder von Rauchern werden oft selbst zu Rauchern“, heißt es dort in warnenden Worten. Und es impliziert: Wer als Mutter oder Vater das Rauchen aufgibt, tut nicht nur seiner eigenen Gesundheit etwas Gutes, sondern auch der Psyche seiner Kinder.

Menschen, die sich in toxischen Beziehungen befinden, erkennen in ihren Partnern unbewusst ihre Eltern wieder und sehnen sich nach dieser trügerischen Geborgenheit zurück. Diese „Geborgenheit“ wird von außen natürlich vollkommen anders bewertet. Etwa als unüberbrückbare emotionale Distanz, als Degradierung des Anderen oder das Ziehen von strengen Grenzen.

Ist es also die Schuld der Eltern, wenn ihre Kinder in toxische Beziehungen geraten oder gar selber toxisch werden? Ja und nein. Die Eltern waren selbst natürlich auch einmal Kinder und haben bestimmte Verhaltensweisen aus ihrer eigenen Kindheit übernommen. Es wäre aber zu einfach, toxische Beziehungen als erblich zu betrachten. Weder die Täter- noch die Opferrolle sind schicksalhaft. Jeder Mensch besitzt die Möglichkeit, sich selbst zu hinterfragen und bei Bedarf neu zu justieren.

In dieser Hinsicht liegt die Stärke sogar auf Seiten jener Menschen, die in einer toxischen Beziehung die Leidtragenden sind. Denn die krankhafte Persönlichkeitsstörung kann in den meisten Fällen nur dem toxischen Partner attestiert werden. Zwar ist es für den schwächeren Part auch ein schwieriger Gang. Trotzdem hat er die besseren Karten, das Blatt für sich selbst zum Guten zu wenden.

Umgang mit toxischen Menschen

 Fakt ist: Toxische Menschen tun einem niemals gut. Nicht in Beziehungen und auch nicht im zwischenmenschlichen Miteinander des Alltags. Toxiker können Kollegen, Nachbarn oder Vermieter sein, die einen verwirren und dafür sorgen, dass man weniger Freude und Antrieb verspürt. Außerdem sind sie sehr gut darin, andere Menschen zu manipulieren. Man kann toxischen Menschen leider nicht immer aus dem Weg gehen. Aber man kann die richtigen Strategien anwenden, um mit ihnen umzugehen.

Insbesondere im näheren Umfeld sind toxische Menschen geradezu zerstörerisch. Nähe, Herzlichkeit und Offenheit kennen Toxiker nur, wenn dies für sie strategisch opportun erscheint. Ansonsten greifen sie das Selbstwertgefühl anderer an. Umso wichtiger ist es, sich seines eigenen Wertes bewusst zu sein.

Ein stabiles soziales Umfeld ist immer wesentlich, um sich gegen toxische Menschen zu behaupten. Denn hier geführte Gespräche justieren den eigenen Kompass wieder neu und stabilisieren das Ego. Darüber hinaus sollte man sich aber auch selbst darin klar sein, was man möchte und was einem wirklich wichtig ist.

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Wie mit einem toxischen Partner umgehen

Notizen und schriftliche Absprachen sind im Umgang mit toxischen Menschen sehr hilfreich. Fragen sollte man ihnen so konkret wie möglich stellen: „Was genau willst du?“, „Was ist es, was ich für dich tun kann?“

Man sollte es einem toxischen Menschen nicht zubilligen, ein Gespräch an sich zu reißen und es in eine diffuse Richtung zu ziehen. Wenn man eine konkrete Frage an den Toxiker auch gebetsmühlenartig wiederholen muss, so bleibt man damit trotzdem auf Augenhöhe und behält die eigene Stärke.

Wichtige Gespräche und Vereinbarungen lassen sich am besten in der Anwesenheit von Zeugen führen. Wenn dies nicht möglich ist, hilft auch ein eigenes, schriftliches Protokoll – nicht zuletzt, um den eigenen Standpunkt auch in der Zukunft noch exakt zu kennen und sich von der anderen Seite nicht verunsichern zu lassen.

Man muss sich auch klarmachen, dass sich toxische Menschen keine eigenen Grenzen stecken. Also muss man ihnen selbst entsprechende Grenzen aufzeigen: „Bitte sprich nicht so über mich!“ oder „Über dieses Thema werde ich mit dir nicht diskutieren!“ Auch wenn es nicht ganz einfach ist, sollte man diesen Standpunkt auch verteidigen. Es gibt keinerlei Verpflichtung gegenüber dem toxischen Menschen, die eigene Haltung begründen zu müssen.

Monika Sedlmeier

Mein Name ist Monika Sedlmeier, ich bin Heilpraktikerin für Psychotherapie. Meine Passion liegt mir sehr am Herzen, dass alle Menschen glücklich sind oder es leichter werden können, wenn sie es möchten. Ich sehe meinen Gesprächspartner gern mit Lächeln im Gesicht und leuchtenden Augen.

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