Was bedeutet die Liebe?

Was bedeutet die Liebe in der Beziehung?

Liebe ist nicht haptisch greifbar, sondern ein sehr intensives Gefühl. Aber bereits Gefühle wie Freude oder Angst lassen einen für eine Definition schnell an Grenzen stoßen. Was bedeutet die Liebe? Die Liebe ist vielleicht die Emotion mit der größten Anzahl an verschiedenen Gesichtern.  Liebe zur Natur, zu einem Gott, zu seinen Mitmenschen oder zum Vaterland ist natürlich vollkommen anders einzuordnen als Liebe zur Partnerin beziehungsweise zum Partner, zu den Eltern oder den Kindern. Auch die Selbstliebe darf an dieser Stelle nicht unerwähnt bleiben.
Die folgenden Versuche einer Annäherung an eine Definition der Liebe treffen im Wesentlichen auf die Partnerschaft zu. An welchen Attributen ist das Gefühl der Liebe erkennbar?

Akzeptanz von charakterlichen Eigenschaften

Das vielleicht größte Konfliktpotential in noch jungen Beziehungen liegt darin, sein Gegenüber nach eigenen Vorstellungen Formen zu wollen. Zwar geschieht dies in den seltensten Fällen mit vollem Bewusstsein. Doch auch das Unterbewusstsein versucht gerne, die Partnerin oder den Partner an einem vermeintlichen Idealbild anzupassen. Dieser Versuch ist allerdings in nahezu allen Fällen zum Scheitern verurteilt.

Die Partnerin beziehungsweise der Partner hat einen eigenen Charakter und eigene Eigenschaften, die sie oder ihn ausmachen. Dass man nicht jedes Detail davon für perfekt hält, ist vollkommen normal. Dennoch gilt es, auch die Marotten akzeptieren zu lernen.

Ein Stück weit ist hier natürlich Fingerspitzengefühl gefragt. Wenn er oder sie Probleme hat, die über den Status einer „Marotte“ hinausgehen (zum Beispiel eine Sucht oder eine tiefsitzende Phobie), kann es sogar angeraten sein, professionelle Unterstützung einzuholen. Wenn dies als Hilfe zur Selbsthilfe wahrgenommen wird, stehen die Chancen für eine positive Veränderung am besten.

Verständnis für das Verhalten von Anderen

Jeder hat sein eigenes Päckchen zu tragen. Jeder hat eine eigene Biographie, macht eigene Erfahrungen und führt ein Leben als Individuum. Dies trifft auch auf die engste, vertrauteste Partnerschaft zu. Zur Wahrheit gehört auch, dass sich niemand von diesen Dingen vollständig lösen kann.

Nicht nur positive Erfahrungen, sondern insbesondere auch Enttäuschungen und Gefahren, denen man in der Vergangenheit ausgesetzt war, führen zu bestimmten Verhaltensmustern. In diesen ist nicht immer eine Logik erkennbar. Trotzdem und gerade deswegen sollte man diesen Verhaltensmustern mit einem Höchstmaß an Verständnis begegnen.

Was bedeutet die Liebe im freien Verhalten in der Partnerschaft? Wer sollte dieses Verständnis aufbringen, wenn nicht die Partnerin beziehungsweise der Partner? Übrigens gilt dies auch dann, wenn einem die näheren Beweggründe nicht bekannt sind oder man diese nicht nachvollziehen kann. Natürlich ist das in solchen Fällen nicht ganz einfach.

Das Gewähren von Bewegungsfreiheit

Häufig wird eine Distanz zwischen den Partnern als Gift für die Beziehung beschrieben. Dies gilt aber nur dann, wenn man sich auf negative Weise voneinander entfremdet. Es ist jedoch nicht als Entfremdung zu werten, wenn man seinem Gegenüber Freiraum für eigene Interessen und eigene Erlebnisse lässt.

Eine Liebesbeziehung bedeutet nicht, rund um die Uhr aneinandergekettet zu sein und jede freie Minute miteinander verbringen zu müssen. Wenn sich beide nach wie vor auch einmal unabhängig voneinander bewegen können, entdeckt man sich gegenseitig auch immer wieder neu. Im anderen Fall hingegen droht ein Stillstand, der in permanenter Langeweile mündet und das Feuer zwischen den Partnern verlischt.

Respekt und gegenseitige Wertschätzung

In den meisten Partnerschaften finden sich Paare zusammen, die nicht nur eine vollkommen unterschiedliche Biographie mitbringen. Auch in beruflicher Hinsicht und in Bezug auf die Interessen sind die Unterschiede oft groß. Dennoch, oder gerade deswegen, ist der gegenseitige Respekt für die Dinge, die der oder dem Anderen wichtig sind, von immenser Bedeutung.

Was bedeutet die Liebe bei gegenseitiger Wertschätzung? Ist erst einmal das Gefühl gekeimt, dass die eigene Leistung vom Anderen nicht wertgeschätzt wird, steht die gesamte Liebe bereits auf tönernen Füßen. Dies gilt selbstverständlich auch für die Freizeit und das Zusammenleben. Gegenseitige Anerkennung für die Dinge, die einen jeweils umtreiben, ist eine wichtige Grundlage für ein liebevolles Miteinander.

Offenheit in der Liebe

Offenheit bedeutet natürlich, sich einander anvertrauen zu können. Wenn man von Beginn an eine solche Offenheit pflegt, gelingt das am besten. Die Realität sieht freilich in vielen Fällen anders aus. Wenn ein Partner das Gefühl hat, nicht ausreichend zu Wort zu kommen, bleiben viele Dinge eben unausgesprochen.

Manchmal stauen sich die Dinge sogar regelrecht auf und es wird im gleichen Maße schwieriger, offen miteinander zu reden. Psychologen raten dazu, sich täglich Raum für ein echtes Zwiegespräch einzuräumen, eventuell sogar zu einem fix vereinbarten Termin.

Hier können alle Dinge auf den Tisch kommen, da man sich gegenseitig ausreden lässt und sich nicht ins Wort fällt. Erfahrungsgemäß ist dies anfangs nicht einfach, wenn der Redeanteil generell ungleich verteilt ist. Vor allem Partner*innen, die eher alltagsdominant sind, müssen sich an dieses Ritual erst einmal gewöhnen. Wenn man es aber fest in den Tagesablauf mit einplant, wird das Gespräch immer offener und lockerer. Das gilt auch, wenn man ernste, bedrückende Themen auf die Tagesordnung setzt.

Was bedeutet die Liebe in lustvollen Miteinander

Eigentlich könnte man diesen Aspekt auch mit zur Offenheit hinzuzählen. Allerdings ist der Stellenwert der Sexualität in Liebesbeziehungen zu hoch, um ihr eine Nebenrolle zuzuweisen. Fakt ist: die meisten Paare erleben die Phase der Verliebtheit als ein sehr lustbetontes Miteinander. Sex und Zärtlichkeiten spielen in dieser Zeit eine besonders große Rolle. Immer wieder sucht man den körperlichen Kontakt zueinander, ob durch Händchenhalten, durch Küsse oder eben durch Sex.

Genauso normal ist es, dass diese wilde Leidenschaft mit der Zeit nachlässt. Aus der Verliebtheit wird Liebe und aus dem heftig lodernden Feuer wird im Optimalfall eine dauerhaft glimmende Glut. Um diese Glut zu erhalten, sollten Paare weiterhin offen über ihre erotischen Sehnsüchte und Gelüste sprechen.

Außergewöhnliche Phantasien

Das ist jedoch leichter gesagt als getan. Denn vor allem bei außergewöhnlicheren Phantasien kommen automatisch auch Ängste auf, der Partner oder die Partnerin könnte diesen ablehnend gegenüberstehen. Um das Fundament der Beziehung nicht zu erschüttern, bleiben also viele Dinge unausgesprochen. Auch hier gilt allerdings, dass sich sexuelle Neigungen nur schwerlich dauerhaft unterdrücken lassen. Wer es dennoch tut, kann einen seelischen Schaden davontragen.

Nicht zuletzt deswegen, weil man sein Geheimnis doch gerne mit der Partnerin oder dem Partner teilen würde. Es kann jedoch durchaus reizvoll sein, sich im Gespräch langsam und subtil vorzutasten und auf die Reaktionen des Gegenübers zu achten. Im bereits beschriebenen Zwiegespräch kann das sehr gut gelingen. Aber auch beim gemeinsamen Surfen im Internet oder bei einem Bummel durch einen Erotikshop findet man Möglichkeiten, sexuelle Gelüste vorsichtig anzusprechen. Stellt man dabei fest, dass diese beim Gegenüber nicht auf Gegenliebe stoßen, braucht man sie ja nicht weiter zu vertiefen.

Was bedeutet die Liebe in der Beziehung?
Was bedeutet die Liebe in der Beziehung?

Gegenseitiges Vertrauen

Eine gesunde Form der Eifersucht kann eine Beziehung frisch und stabil halten. Allerdings darf sie keine krankhaften Züge annehmen, sonst fährt die Sache zwangsläufig vor die Wand. Beispiele dafür gibt es zuhauf, nicht zuletzt unter den Prominenten aus dem Showbusiness. Da wird ein kleiner, belangloser Flirt zu einem Einfallstor für einen Seitensprung aufgeblasen, die Kolleg*innen der Partnerin oder des Partners sind ohnehin immer verdächtig und wenn ein Wochenende mit alten Schulfreunden ansteht, könnte es sich dabei nicht um einen Vorwand handeln?

Was bedeutet die Liebe im gegenseitigen Vertrauen?

Wer zwanghaft auf der Suche nach solchen Gespenstern ist, wird sie mit Sicherheit auch finden. Zudem gilt es als erwiesen, dass sich übertriebene Eifersucht, die oft mit einem Kontrollwahn einhergeht, irgendwann ihren eigenen Anlass schafft. Wer das Vertrauen der Partnerin oder des Partners also ohne Grund verloren hat und es offensichtlich auch nicht wieder herstellen kann, wird eines Tages tatsächlich untreu.

Besser ist es also, gemeinsame Grenzen festzulegen und diese dann auch zu respektieren. Dann gibt es keinen Grund, heimlich, still und leise doch über die Stränge zu schlagen. Für das Gegenüber ist dann auch kein Anlass für Eifersucht mehr vorhanden.

Die Bereitschaft in der Liebe, zu verzeihen

Liebe funktioniert nicht ohne Empathie. Liebende sind also in der Lage, sich ganz in die Position des Gegenübers hin einzufühlen. Wichtig ist das nicht nur in jenen Momenten, in denen die Partnerin oder der Partner einen schwerwiegenden Fehler begangen hat und diesen nun beichten muss.

Sexuelle Untreue, der unsachgemäße Umgang mit gemeinsamem Eigentum, vielleicht sogar eine Straftat sind natürlich Dinge, für die eine Partnerin oder ein Partner sehr hoch über den eigenen Schatten springen muss. Fakt ist aber auch, dass der ganze Umstand für das Gegenüber mindestens genauso schwierig ist.

Was bedeutet die Liebe beim Verzeihen? Die Bereitschaft des Verzeihens ist allerdings viel öfter gefragt, als man es im ersten Moment vielleicht denkt. Ein grundlos begonnener Streit, eine unbedacht daher gesagte Beleidigung, der vergessene Hochzeitstag oder der mit den Schuhen in die Wohnung getragene Schmutz sind Grund genug, seinen eigenen Ärger herunterzuschlucken und zu verzeihen. Wirklich gut gelingt das aber nur, wenn sich das Gegenüber auf diese Dinge hinweisen lässt und wenigstens einsichtig ist.

Monika Sedlmeier

Mein Name ist Monika Sedlmeier, ich bin Heilpraktikerin für Psychotherapie. Meine Passion liegt mir sehr am Herzen, dass alle Menschen glücklich sind oder es leichter werden können, wenn sie es möchten. Ich sehe meinen Gesprächspartner gern mit Lächeln im Gesicht und leuchtenden Augen.

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