
Auch der Arbeitsalltag hat sich verändert und die Schüler erstmalig mit einem Phänomen namens „Homeschooling“ (analog zum Homeoffice) konfrontiert sind.
Kurz gesagt: Es kann einen kaum verwundern, wenn einem die Corona auf die Psyche schlägt. Trotzdem ist die Corona-Tristesse kein unausweichliches Schicksal. Viele Dinge, die man lange nicht mehr gemacht hat oder schon immer mal machen wollte, bekommen genau jetzt ihre Zeit.
Inhaltsverzeichnis
Zeit für die Lieblingsbeschäftigung in der Corona Zeit …
Wer kennt nicht das Phänomen, dass man durch den prallvollen Terminkalender kaum noch Zeit für seine Hobbys findet? Viele davon macht man ohnehin ganz für sich alleine oder mit dem/ der Partner/in. Spazierengehen, laufen, Rad fahren, kochen, Yoga – oder den Wellness-Abend mit einem heißen Bad, guter Musik und Kerzenschein. Und auch die Erotik kommt im „normalen“ Alltag oft zu kurz. Jetzt ist die Gelegenheit, wieder ein Feuer der Leidenschaft abzubrennen.
Viele dieser Lieblingsbeschäftigungen kann man sogar ganz neu und von neuen Facetten entdecken. Okay, Corona-bedingt ist Abstandhalten angesagt – zumindest dann, wenn man nicht in derselben Wohnung lebt. Das Fitness-Center mag geschlossen sein, doch es gibt längst auch Online-Kurse.
Positive Beschäftigung für den eigenen Körper
Im Fernsehen findet man nach wie vor Telegym-Sendungen (Gymnastik Im Fernseher), mit denen sich Oma schon in den 1970er Jahren fit gehalten hat. Das ist zwar in keiner Weise interaktiv, ist durch seinen Retro-Charakter aber irgendwie verdammt cool. Der regelmäßige Spieleabend mit den Freunden muss auch nicht zwingend ausfallen, sondern kann durch eine Vernetzung per Skype eine spannende Erfahrung der etwas anderen Art werden.
Wenn man sich nur zu Zeit zusammenschaltet, bieten sich Spiele wie Schach oder Mühle an. Wie könnte man die analoge und die digitale Welt besser verknüpfen?
Übrigens, auch Telefon- und Cybersex haben jetzt Hochkonjunktur als Corona Hilfe für die Psyche . Natürlich denkt man dabei zwangsläufig an die Damen, die man für teures Geld anrufen oder via Webcam bewundern kann. Aber nirgendwo ist festgeschrieben, dass die so gelebte Erotik nicht auch ganz privat erlebt werden darf.
Fernbeziehungen bleiben spannend und prickelnd. Und neue Kontakte aus der Erotik-Community können sich über solch virtuelle Sexdates auf besondere Art und Weise kennenlernen, bevor es nach der hoffentlich bald überstandenen Pandemie zu einer realen Begegnung der prickelnden Art kommt.

… Zeit für die Fortbildung bei Corona …
Okay, Präsenzunterricht an der Uni oder der Volkshochschule sind in Corona-Zeiten gestrichen. Bücher und moderne Medien machen es aber möglich, viele Dinge auch zu Hause und für sich selbst zu lernen. Eine Fremdsprache vielleicht? Hier gibt es immer auch Möglichkeiten, sich online mit Muttersprachlern zu vernetzen, zum Beispiel über einen Chat aus dem entsprechenden Land.
Mehr über Land, Leute und das Lebensgefühl kann man allenfalls erfahren, wenn man sich wieder physisch auf Reisen begeben kann. Oder das Schachspielen? Auch das Malen und Zeichnen hat jetzt Konjunktur, zumal es sich hierbei um meditative Tätigkeiten handelt. Anleitungen und Anregungen bekommt man zuhauf aus dem Internet oder aus Büchern.
Darüber hinaus bieten zahlreiche Coaches auch aus der Ferne ihre Dienste an. Unterricht ist via Skype & Co. in vielen Fällen genauso gut machbar. Und räumliche Entfernungen spielen dabei keine Rolle. Viele Coachings funktionieren aus der Entfernung sogar persönlicher und interaktiver.
Was im Schulungsraum nur über den Projektor an die Wand geworfen wird, kann online auf den Rechner geschickt und hier genauer betrachtet werden. Außerdem kann man natürlich selbst Lernprojekte anpacken, die bisher mit dem berühmten Satz „Eigentlich müsste man mal…“ auf die lange Bank geschoben wurden.
Ein Podcast zum Thema Mathematik ist ein Beispiel dafür, aber auch der selbstgeschriebene Ratgeber zum Thema Gärtnern oder der eigene Video-Kanal mit Tipps und Rezepten zum Kochen.
… für Ordnung und Sauberkeit sorgen bei Covid 19 …
Dachboden, Keller, Garage oder Partyraum: Irgendwo gibt es immer einen Bereich, um den man sich viel zu lange nicht gekümmert hat. Die Corona-Zeit bietet eine gute Möglichkeit, sich dieser Sache anzunehmen. Am besten geht man hier in drei Schritten vor.
Entrümpeln:
Was braucht man noch, was kann man als Sperrmüll deklarieren? Vielleicht lassen sich auch einige Dinge im Bekanntenkreis weiterreichen oder über Ebay verkaufen?
Saubermachen:
Müllbeutel, Besen, Staubsauger und Putzlappen sind gute Helfer, sobald man den Raum von allen überflüssigen Dingen befreit hat. Schon nach recht kurzer Zeit kann man tolle Erfolge sehen und der Raum ist nicht mehr wiederzuerkennen.
Renovieren:
Streichen, tapezieren, vielleicht auch den Boden erneuern. Was gibt es hier zu tun? Jetzt kann man auch der Kreativität freien Lauf lassen und den Raum so herrichten, wie es einem wirklich gefällt.
Ordnung schaffen:
Fast jeder kennt das Problem mit herumliegenden Dingen, die endlich mal einen Aufbewahrungsplatz finden sollen. Gerade nach der beschriebenen Reinigung und Renovierung will man ja nicht gleich wieder in das alte Chaos zurückfallen. Wie wäre es also mit dem Kauf eines neuen Regals oder Aufbewahrungsboxen? Mit vergleichsweise wenig Geld kann man hier sehr viel schaffen. Neue Ordnung im Raum bedeutet übrigens auch immer neue Ordnung im Kopf.
… Freizeit für Kreativität und Handwerk …
Viele Menschen haben Freude daran, mit ihren eigenen Händen etwas zu schaffen. Auch hier kann man während der Pandemie freilich nicht auf den VHS-Kurs setzen. Also besinnt man sich entweder auf die Dinge, die man eigentlich kann (aber schon ewig nicht mehr gemacht hat), oder man holt sich die Anleitung über Bücher, Podcasts, Videos oder komplette Online-Kurse nach Hause.
Die Möglichkeiten sind vielfältig: Vom Töpfern über das Nähen und Stricken bis hin zum Schreinern beziehungsweise Tischlern findet fast jeder seine eigene Nische. Keine eigene Idee? Kein Problem, auch hier helfen moderne Kommunikationsmedien oder der Austausch mit dem Freundeskreis weiter.
Besonders toll sind Projekte, die man für die Zeit nach der Pandemie in Angriff nimmt. Die Renovierung des besagten Partyraumes ist dafür ein Beispiel – oder wie wäre es mit einem selbst genähten Cocktailkleid der Extraklasse?
… mit der Natur gut gefallen gegen die Corona-Pandemie …
Die Corona-Pandemie wirkt entschleunigend. Und das ist nicht gleichbedeutend mit Langeweile, sondern kann einen auch zurück in die Natur führen. Bereits der kurze Spaziergang durch den Stadtpark bietet Möglichkeiten, neue Kraft zu tanken. Noch besser ist es freilich, sich neue Lieblingsplätze fernab der Stadt zu suchen. Wenn man sich darauf einlässt, kann man hier fantastische Dinge erleben.
Einerseits sind Feld, Wald und Wiese Oasen der Ruhe, in denen man nicht (oder nur unwesentlich) von anderen Menschen und den Geräuschen der Zivilisation gestört wird. Andererseits tobt um einen herum das Leben. Insbesondere im Frühling und im Sommer entdeckt man hier eine gewaltige Vielfalt an Bäumen, Gräsern, Sträuchern und Blumen. Unzählige Tiere von winzig klein bis groß fühlen sich hier wohl und zeigen eine Lebendigkeit, die jede Metropole in den Schatten stellt.
Natur, Sonne und frische Luft sorgen für die gesunde Psyche
Die Optionen, wie man die Natur optimal genießen kann, sind vielfältig. Ein Spaziergang oder eine ausgedehnte Wanderung sind naheliegend und für jedermann machbar. Wer lieber sportlicher unterwegs ist, kann walken, joggen oder Rad fahren. Auf jeden Fall sollte man an Proviant denken, denn bei zu hoher Corona-Inzidenz ist die Gastronomie bekanntlich geschlossen oder besteht auf einen tagesaktuellen Schnelltest. Und es sollte immer genügend Zeit bleiben, an einem besonders schönen Fleckchen Natur zu pausieren, inne zu halten und zu genießen.
Sogar an nasskalten Regentagen hat die Natur eine Menge zu bieten. Dann sind außerdem deutlich weniger Leute unterwegs. Das ist sehr nervenschonend und hebelt das Corona-Ansteckungsrisiko fast vollständig aus.

Der gesunde Geist und Balance für die Seele sind wichtig
Psychologen wie Glücksforscher betonen, wie viel Wahres in diesem Sprichwort steckt: „Jeder ist seines Glückes Schmied!“ Zwar kann man viele Dinge, die gemeinhin als Glücklich-Macher gelten (den Lottogewinn, die Schönwetter-Periode oder den Sonderurlaub) nicht aktiv beeinflussen. Dennoch ist das Glücklichsein eine zu weiten Teilen bewusst getätigte Entscheidung. Es gibt zahlreiche Beispiele von Menschen, die sterbenskrank sind, Hunger leiden oder in einem Kriegsgebiet leben, aber trotzdem (oder gerade deshalb?) in sich ruhen und glücklich sind.
Wenn man sich bisher noch nie am aktiven Glücklichsein versucht hat, scheinen die Wege dorthin schwierig und manchmal sogar albern zu sein. Durch autogenes Training, Achtsamkeitsübungen oder Lachyoga sogt man aber dafür, dass einen die Probleme des Alltags (unter denen die Corona-Pandemie für viele Menschen nicht viel mehr ist als eine Randnotiz) nicht mehr in ihrer vollen Härte treffen können.
Auch das Schreiben eines Tagebuches bietet sich an. In diesem kann man entweder seine Tage ganz offen und schonungslos mit allen Facetten verarbeiten – und so auch ein Ventil für negative Emotionen finden. Es gibt aber auch Tagebuch-Schreiber, die sich hier auf positive Aspekte beschränken. In der Tat macht es großen Spaß, auch an vermeintlich „gebrauchten“ Tagen die schönen Seiten zu entdecken und nur diesen die Ehre zu erweisen, sie für die Zukunft festzuhalten.
… Seele baumeln lassen in der Pandemie …
Jetzt ist die Zeit für eine Bestandsaufnahme: war das Leben, wie man es bisher geführt hat, richtig und in jeder Hinsicht lebenswert? Oder hat man sich in täglichen Routinen verfangen, die keine neuen Eindrücke und Erfahrungen mehr ermöglichen? Es gibt keine bessere Gelegenheit als die Corona-Pandemie, einfach einmal neue Wege einzuschlagen. Die sogenannte „Komfortzone“, die es zu verlassen gilt, erweist sich bei näherer Betrachtung als nicht wirklich komfortabel. Denn in dieser besteht das Risiko, gelangweilt, lethargisch und dick zu werden.
Den Weg zu den echten Komfortzonen einzuschlagen
- Wie schmeckt eigentlich das Eis in der neuen Eisdiele?
- Welches Buch wartet schon seit Jahren im Regal darauf, gelesen zu werden?
- Gibt es eine Solo-Sportart, mit der man jetzt beginnen könnte?
- Hat das heimische Bad nicht alle Voraussetzungen, um zum Wellness-Tempel zu werden?
- Einige Veränderungen scheinen im ersten Moment irrelevant zu sein, verändern aber die Perspektive.
- Kann man die Wäsche nicht auch auf andere Weise aufhängen?
- Schmecken die Sonntagsbrötchen nicht auch am Donnerstag?
- Wie wäre es mit einer anderen Fahrtstrecke zur Arbeit?
- Und den täglichen Einkauf kann man ab jetzt auch sehr gut im Supermarkt B erledigen.
Ganz wichtig bei all diesen Punkten: Andere Menschen aus dem eigenen Umfeld spielen hier keine Rolle. Es geht nicht um Ignoranz, sondern um einen gesunden Egoismus für den Augenblick. Nur so kann man wieder vollständig zu sich selbst zurückfinden.
Manchmal können dabei freilich auch Antworten auf wirklich wegweisende Fragen gefunden werden.
Bin ich in meiner Partnerschaft noch glücklich?
Habe ich mit meiner Karriere den richtigen Weg eingeschlagen oder sollte ich noch einmal etwas Neues probieren?
Gibt es Möglichkeiten, endlich dorthin umzuziehen, wo ich schon immer leben wollte?
Wieder viel Zeit und für die Familie!
Nicht nur die Rückbesinnung auf sich selbst ist wichtig: Jetzt bieten sich auch die besten Chancen, den familiären Zusammenhalt zu pflegen. In den meisten Familien macht unter normalen Bedingungen im Alltag jeder sein eigenes Ding. Alle haben ihren eigenen beruflichen oder schulischen Alltag, anschließend geht es separat zu Freunden oder in den Sportverein.
Und jetzt? Es muss kein Fluch sein, Zeit miteinander zu verbringen, im Gegenteil. Der letzte klassische Spieleabend ist wahrscheinlich schon eine ganze Weile her. Vielleicht kann man aber auch gemeinsam kochen, um sich anschließend gemeinsam vor dem Fernseher zu versammeln und dort einen Heimkino-Abend zu verbringen.
Toll ist es auch, große Projekte zusammen anzupacken. Den Ausbau des Dachbodens zum Beispiel, den Aufbau eines Gartenhauses oder das Ausheben eines Gartenteichs. Gerade diese Dinge machen Spaß, schweißen zusammen und schaffen eine längere Perspektive.
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