Wie läuft eine verkehrsmedizinische Untersuchung ab?

Im Rahmen der verkehrsmedizinischen Begutachtung will sich der Facharzt beziehungsweise die Fachärztin einen möglichst objektiven Eindruck über die körperliche und psychische Verfassung des Gegenübers verschaffen. Sicher fragen sich viele, wie läuft eine verkehrsmedizinische Untersuchung ab? Um dies zu erreichen, stehen verschiedene Methoden zur Verfügung. Neben dem Gespräch und dem stellen spezifischer, auf den Einzelfall zugeschnittener Fragen können die Tests beispielsweise

• Die Überprüfung des allgemeinen gesundheitlichen Zustandes,
• Die Überprüfung der 6 Sinne des zentralen Nervensystems,
• Einen Reaktionstest,
• Einen Belastbarkeitstest,
• Die Kontrolle der psychischen Verfassung
• Eine Untersuchung des Stütz- und Bewegungsapparates sowie
• Verschiedene Laboruntersuchungen beinhalten.

Der zuständige Arzt beziehungsweise die Ärztin ist recht frei darin, sich einzelner oder all dieser Instrumente zu bedienen. Die jeweilige Notwendigkeit ergibt sich aus dem vorliegenden Einzelfall wie eine verkehrsmedizinische Untersuchung abläuft.

Wer zahlt ein verkehrsmedizinisches Gutachten?

Das verkehrsmedizinische Gutachten dient der Feststellung, ob jemand körperlich und geistig in der Lage ist, ein Kraftfahrzeug im Bereich des öffentlichen Straßenverkehres zu führen. Bei einem positiven Gutachten spricht aus medizinischer Sicht nichts gegen die Wiedererteilung des Führerscheins oder die erstmalige Zulassung zu einer Fahrprüfung. Da es keine Verpflichtung für den Besitz eines Führerscheins gibt, ist die Durchführung des verkehrsmedizinischen Gutachtens eine reine Privatsache, für die jeder Teilnehmer selbst aufkommen muss. Dies gilt auch dann, wenn nach Entzug des Führerscheins kein Weg an der Teilnahme an einem verkehrsmedizinischen Gutachten vorbeiführt.

Praxiswissen: Was macht ein Verkehrspsychologe?

Wer macht einen Reaktionstest?

Die Teilnahme am Reaktionstest wird im Rahmen der Medizinisch-Psychologischen Untersuchung (MPU) durch eigens geschultes Personal oder durch den ausgewiesenen Facharzt durchgeführt. Der Reaktionstest muss nicht zwingend in der verkehrsmedizinischen Untersuchung enthalten sein. Ob er tatsächlich durchgeführt werden muss, wird je nach Einzelfall entschieden. Wenn Drogen- oder Alkoholmissbrauch zum Entzug des Führerscheins geführt haben, ist der Reaktionstest nahezu immer ein fester Bestandteil der Untersuchung.

Was muss ich beim Reaktionstest machen?

Üblicherweise wird der Reaktionstest am Computer durchgeführt. Teilnehmer betrachten dabei auf dem Bildschirm bestimmte Muster und müssen bei Veränderungen auf vorgegebene Art und weise reagieren. Zumeist beinhaltet der Reaktionstest auch einen akustischen Teil, bei dem es gilt, auf Veränderungen der Tonhöhe oder eines bestimmten Taktes zu reagieren.
Die genaue Form des Reaktionstests wird im Vorfeld nicht bekanntgegeben. Das soll ausschließen, dass sich Teilnehmer ausschließlich auf die erforderlichen Handlungen dieses Tests vorbereiten, sich aber kein objektives Bild hinsichtlich der Reaktionsfähigkeit insgesamt ergibt.

Was ist der Leistungstest bei der MPU?

Auch der Leistungstest der MPU bezieht sich auf die kognitiven, nicht auf die körperlichen Fähigkeiten eines Teilnehmers. Getestet werden sollen vor allem die optische Orientierung, die Aufmerksamkeit und Konzentrationsfähigkeit sowie die Belastbarkeit. Die unterschiedlichen Tests werden bei der MPU normalerweise zufällig ausgewählt. Das sind u.a. der Verkehrsauffassungstest, bei dem man einem Teilnehmer eine Sekunde lang ein verkehrstypisches Bild zeigt.

Anschließend muss er beantworten, worum es sich gehandelt hat. Bei anderen Tests vergleicht man die Linien am Bildschirm oder Figuren miteinander.
Auch der Reaktionstest wird zumeist als Teil des Leistungstests betrachtet. In der Regel kommen dann aber noch weitere Elemente für einen vollumfänglichen Leistungstest hinzu.