Ehrfurcht aus positiven Emotionen

Die erste Säule des Glücks: Positive Emotionen - Ehrfurcht

Ehrfurcht aus positiven Emotionen
Ehrfurcht aus positiven Emotionen
Ehrfurcht – ein Begriff mit Auswirkungen, mit denen sich Philosophen und Theologen schon seit vielen Jahrhunderten befassen. Wie er sich in sprachlich-evolutionär herleiten lässt, ist allerdings immer noch nicht ganz klar …

Was bedeutet Ehrfurcht und was löst sie aus?

Wie bereits angedeutet, stammt die Bezeichnung Ehrfurcht aus dem religiösen Kontext und ist, anders als viele andere Emotionen, angeboren. Dennoch unterscheidet sie sich durch ihre Komplexität klar von Gefühlen wie der Aufregung oder der Angst. Mit ihr bezeichnet man die Mischung aus Verehrung und einem Hauch Furcht von etwas, was einem übermächtig erscheint. Bei diesem Etwas kann es um die verschiedensten Ideen, Dinge oder Menschen handeln.
Insgesamt lassen sich laut Keltner und Haidt drei verschiedene große Auslöser-Kategorien unterschieden:

  • Soziale Auslöser (wie der Kontakt zu einer Führungspersönlichkeit oder zum Göttlichen)
  • physische Auslöser (wie der Blick auf berührende Gemälde bzw. in die Landschaft, das Hören von Musik oder das Erleben von Sturm)
  • und mentale Auslöser (wie die Auseinandersetzung mit wissenschaftlichen Theorien).

Wie fühlt sich Ehrfurcht an?

Ehrfurcht ähnelt auf der Gefühlsebene der Inspiration. Sie bringt aber eine noch deutlich ausgeprägtere Intensität und einen ebensolchen Tiefgang mit. Man hat das Gefühl, eine Komponente eines größeren Ganzen zu sein. Zumindest hat man den Eindruck, mit etwas Großem konfrontiert zu werden. Gleichzeitig fühlt man sich von innerer Kraft und stiller bis lauter Begeisterung erfüllt. Ein Gefühl, das allerdings eher selten in eine direkte Aktivität mündet.
Ehrfurcht aus positiven Emotionen gehören neben Dankbarkeit, Inspiration, Liebe, Glück, usw.
zu der ersten Säule des Glücks aus PERMA Model. Negative Emotionen entstehen nur deswegen, weil die positiven Gefühle fehlen. Man steuert die Konzentration auf die negative Ereignisse, Sachen, Menschen und Situationen. So bekommen die positive Gefühle keinen Platz um sich zu verbreiten.

Wann empfindet man Ehrfurcht?

Ehrfurcht kann in den verschiedensten Situationen empfunden werden. Zu den gängigsten gehören dabei zweifelsfrei Erlebnisse oder der Kontakt zu Gegenständen, Personen oder Tieren, die außerhalb des Alltags gemacht werden beziehungsweise stattfinden.
Besonders bekannt ist dabei das Erleben von Naturphänomenen wie Gewittern, Stürmen auf dem Meer oder Bergpanoramen. Aber auch der Blick auf bestimmte Kulturdenkmäler wie die Pyramiden oder auf mittelalterliche Handschriften zählen dazu.

Und letzten Endes kann auch etwas ganz anderes den Eindruck von Ehrfurcht auslösen. Schließlich handelt es sich bei dieser Emotion und ihren Auslösern um etwas sehr Individuelles. Insofern passiert es nicht selten, dass jemand sie auch bei einem Besuch im Fußballstadion während des Singens der Vereinshymne verspürt. Oder dass ein Kind bei seinen ersten Schritten mit einer gewissen ‚Erleuchtung‘ reagiert.

Ist Ehrfurcht Angst?

Ehrfurcht und Angst sind wie schon angedeutet keinesfalls miteinander gleichzusetzen.
Bei Angst und/oder Furcht handelt sich nämlich um Emotionen, die man in bedrohlichen Momenten spürt. Diese können sowohl überraschend als auch ‚mit Ansage‘ vorkommen. Sie werden als Gefahr für die eigene physische und/oder psychische Unversehrtheit gewertet. In der Folge kommt es zu körperlichen Reaktionen. Dazu zählen unter anderem ein beschleunigter Puls, ein steigender Blutdruck, eine schnellere, aber flachere Atmung … Also zu Körperreaktionen, die eine Flucht vor der Situation oder deren Vermeidung vereinfachen.

Die Ehrfurcht hingegen ist eine Emotion, die zwar auch Spannung beinhaltet. Was daran liegt, dass ein gewisser Wunsch nach Distanz zum verehrten Objekt beziehungsweise Subjekt vorhanden ist. Gleichzeitig enthält sie sie aber auch das Bedürfnis nach Nähe und drückt ein hohes Maß an Wertschätzung aus. Ehrfurcht aus positiven Emotionen kann den Menschen nur tragen und ihm viel Kraft in schwerem Momenten geben.

Was ist Ehrfurcht vor Gott?

Die Ehrfurcht vor Gott kann am ehesten als ein angstfreier Zustand beschrieben werden. In ihm offenbart sich der ehrfürchtigen Person die Größe der Schöpfung und/oder der Göttlichkeit. Sie hält für einen Blick inne und wird tief berührt von dem, was sie sieht / hört / fühlt oder auf eine andere Weise wahrnimmt. Darüber hinaus entsteht der Eindruck des Angekommen-Seins und es erwächst das Bedürfnis, den Moment genauso zu belassen, wie er sich gerade darstellt.

Monika Sedlmeier

Mein Name ist Monika Sedlmeier, ich bin Heilpraktikerin für Psychotherapie. Meine Passion liegt mir sehr am Herzen, dass alle Menschen glücklich sind oder es leichter werden können, wenn sie es möchten. Ich sehe meinen Gesprächspartner gern mit Lächeln im Gesicht und leuchtenden Augen.

⇓ Weiterscrollen zum nächsten Beitrag ⇓


Schaltfläche "Zurück zum Anfang"